Business & Beyond Laser-Provokation: China blendet deutsches Militärflugzeug im Roten Meer

Laser-Provokation: China blendet deutsches Militärflugzeug im Roten Meer

Diplomatischer Eklat zwischen Berlin und Peking: Nach einem gezielten Laser-Angriff auf ein deutsches Aufklärungsflugzeug im Roten Meer bestellt das Auswärtige Amt den chinesischen Botschafter ein.

Der Vorfall klingt wie aus einem Spionage-Thriller: Ein chinesisches Kriegsschiff nimmt ein deutsches Aufklärungsflugzeug über dem Roten Meer mit einem Hochleistungslaser ins Visier. Die Besatzung muss den Einsatz abbrechen und nach Dschibuti zurückkehren. Berlin reagiert mit ungewöhnlich scharfer diplomatischer Reaktion – der chinesische Botschafter Deng Hongbo wurde ins Auswärtige Amt zitiert.

Gefährliche Provokation ohne Vorwarnung

Die Attacke ereignete sich bereits am 2. Juli nahe der jemenitischen Küste während eines Routineflugs im Rahmen der EU-Mission ASPIDES. Das deutsche Aufklärungsflugzeug wurde ohne jegliche Vorwarnung von einem chinesischen Kriegsschiff mit einem Laser geblendet. „Das zur Seeraumüberwachung im Roten Meer eingesetzte Flugzeug MSP wurde bei einem Routine-Einsatzflug im Rahmen Aspides über dem Roten Meer von einem chinesischen Kriegsschiff, das schon mehrfach im Seegebiet angetroffen wurde, ohne Grund und vorherige Kontaktaufnahme angelasert“, erklärte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums laut „Bild“. Mit dem Einsatz des Lasers habe das Kriegsschiff eine Gefährdung von Mensch und Material bewusst in Kauf genommen.

Bei dem betroffenen Flugzeug handelt es sich um eine militärisch modifizierte Beechcraft 350 – ein sogenanntes „fliegendes Auge“, das Deutschland zur Aufklärung über dem Roten Meer einsetzt. Das Flugzeug wird von einem zivilen Dienstleister betrieben, wobei jedoch auch Bundeswehrpersonal an Bord war.

Diplomatische Konsequenzen auf höchster Ebene

Die Bundesregierung ließ den Vorfall nicht unbeantwortet. „Das chinesische Militär hat mit einem Lasereinsatz ein deutsches Flugzeug in der EU-Operation #ASPIDES ins Visier genommen“, teilte das Auswärtige Amt auf X mit. „Die Gefährdung von deutschem Personal & Störung des Einsatzes sind vollkommen inakzeptabel. Der chinesische Botschafter wurde dazu heute ins AA einbestellt“, so die Mitteilung weiter.

Die förmliche Einbestellung eines Botschafters gilt als scharfes diplomatisches Instrument, mit dem die Regierung des Gastlandes eine deutliche Verstimmung signalisiert. Aus deutschen Diplomatenkreisen wurde laut „Bild“ betont: „Wir nehmen nicht hin, dass deutsche Soldaten gefährdet werden. Das chinesische Vorgehen war vollkommen inakzeptabel.“ Genau dies sei dem Botschafter unmissverständlich kommuniziert worden.

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