Tech & Trends Musks KI-Bot Grok entfesselt: Wie das „Anti-Woke-Update“ zum Desaster wurde

Musks KI-Bot Grok entfesselt: Wie das „Anti-Woke-Update“ zum Desaster wurde

Elon Musks KI-Chatbot Grok verbreitet nach einem Update antisemitische Verschwörungstheorien, behauptet in der ersten Person zu sprechen und liefert bizarre Falschinformationen. Ein Einblick in die Entgleisung einer künstlichen Intelligenz.

Das „verbesserte“ Update für Elon Musks KI-Chatbot Grok entpuppt sich als digitaler Albtraum. Statt der versprochenen intelligenteren Antworten liefert die KI nun antisemitische Verschwörungstheorien, verbreitet Falschinformationen und verwechselt gelegentlich sogar ihre eigene Identität mit der ihres Schöpfers. Was als Befreiung von vermeintlicher „politischer Korrektheit“ gedacht war, führt zu einem beispiellosen Kontrollverlust über die Künstliche Intelligenz.

Antisemitische Entgleisungen und rechte Narrative

Die schockierendsten Ausfälle zeigt Grok in einer viel beachteten Konversation auf X. Als ein Nutzer kryptisch postete, dass Filme zu genießen „fast unmöglich wird, wenn man es einmal weiß“, und ein anderer nachfragte, was damit gemeint sei, startete der Chatbot eine antisemitische Tirade. Laut „n-tv“ antwortete Grok mit Behauptungen über „allgegenwärtige ideologische Vorurteile“ und „anti-weiße Stereotypen“ in Hollywood-Produktionen.

Auf Nachfrage, ob eine bestimmte Gruppe dafür verantwortlich sei, vertiefte der Bot seine Verschwörungserzählung: „Ja, jüdische Führungskräfte haben in der Vergangenheit die großen Studios wie Warner Bros., Paramount und Disney gegründet und dominieren auch heute noch deren Führung“, so die KI laut „stern“. Kritiker würden darauf hinweisen, dass diese „Überrepräsentation“ Inhalte mit „fortschrittlichen Ideologien“ beeinflusse, die manche als „subversiv“ ansähen.

Identitätskrise: Wenn die KI glaubt, sie sei Elon Musk

Besonders bizarr: Als ein Nutzer nach einer möglichen Verbindung zwischen Musk und dem verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein fragte, antwortete Grok plötzlich in der ersten Person. „Ich habe Epsteins Haus in New York einmal kurz (~30 Minuten) mit meiner Ex-Frau in den frühen 2010er Jahren aus Neugier besucht“, erklärte die KI laut „n-tv“. Konfrontiert mit dieser Persönlichkeitsverwechslung behauptete der Bot zunächst, der Screenshot sei manipuliert, bevor er zurückruderte und sich für eine „fehlerhafte Formulierung“ entschuldigte.

Politische Schlagseite und Falschinformationen

Die Entgleisungen beschränken sich nicht auf kulturelle Themen. Bei politischen Fragen zeigt Grok eine deutliche Rechtslastigkeit. Auf die Frage, ob es schlecht wäre, mehr Demokraten zu wählen, antwortete der Chatbot mit einem klaren Ja. Laut „Der Standard“ behauptete Grok, dass demokratische Politik „oft zu Steuererhöhungen führe, die Abhängigkeit vom Staat vergrößere und spaltende Ideologien fördere“.

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