Business & Beyond Söder droht im Ferien-Streit mit Finanzausgleich: „Wir Bayern entscheiden selbst“

Söder droht im Ferien-Streit mit Finanzausgleich: „Wir Bayern entscheiden selbst“

Markus Söder legt im Konflikt um die bayerische Sommerferien-Sonderregelung nach und droht mit dem Länderfinanzausgleich. Der Biorhythmus des Südens sei nicht verhandelbar.

Der Streit um die Sommerferien-Termine eskaliert. Während 14 Bundesländer jährlich zwischen frühen und späten Startterminen rotieren, beharren Bayern und Baden-Württemberg auf ihrem Sonderstatus mit festem Ferienbeginn Ende Juli. Jetzt verschärft Bayerns Ministerpräsident Markus Söder den Ton und bringt sogar den Länderfinanzausgleich ins Spiel.

Söders Kampfansage mit Finanzargument

„Wann bei uns Ferien sind, entscheiden wir Bayern selbst. Wir zahlen den meisten Ländern den Finanzausgleich – jetzt wollen Einzelne auch noch vorschreiben, wann wir Ferien machen sollen?“, erklärt Söder laut „Bild“. Der CSU-Politiker beharrt auf der Sonderregelung und bezeichnet sie als „im Biorhythmus des Südens“ verankert.

Eine Änderung würde die kompletten Ferienpläne des Jahres durcheinanderbringen, so seine Position. Die Auseinandersetzung entbrannte, nachdem NRW-Schulministerin Dorothee Feller eine Neuregelung gefordert hatte. Auch Nordrhein-Westfalen wolle gelegentlich von späteren Ferienterminen profitieren. Das traditionelle Ernte-Argument aus Bayern hält sie für längst überholt, wie „Merkur“ berichtet.

Bundesregierung positioniert sich gegen Bayern

Die Bundesregierung stellt sich gegen Söders Haltung. Christoph Ploß, Regierungs-Koordinator für Tourismus, plädiert laut „Bild“ für mehr Flexibilität: „Eine etwas längere Ferienzeit über alle Länder hinweg würde in Unterkünften, Gaststätten und Freizeiteinrichtungen für gleichmäßigere Auslastung sorgen.“ Auch Preisvorteile für Urlauber und eine bessere Verteilung der Reiseströme sprächen für eine Rotation aller Bundesländer. Auch andere Bundesländer fordern ein Ende der bayerischen Extrawurst.

Sachsens Kultusminister Conrad Clemens kündigt an, man werde „über die Ferienregelung ab 2030 diskutieren müssen und auch über den Sonderstatus von Bayern und Baden-Württemberg“, wie „Merkur“ dokumentiert. Rheinland-Pfalz fordert ebenfalls „konstruktive und gemeinsame Lösungen“.

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