Tech & Trends Künstliche Intelligenz und Cyber Security

Künstliche Intelligenz und Cyber Security

Warum wir bei dem Einsatz von KI-Tools zur Abwehr von Cyberkriminellen nicht nur Schwarz oder Weiß sehen sollten, verrät uns IT-Sicherheitsexperte Benjamin Richter.

Fluch und Segen müsste man meinen, verfolgt man die aktuellen Diskussionen über den Einsatz der US-amerikanischen Überwachungssoftware ‚Palantir‘. Doch so einfach ist es nicht, weiß Benjamin Richter, Geschäftsführer des IT-Sicherheitsunternehmens Cyber Complete GmbH mit Sitz im Sauerland. „Wir haben heute bereits einen sehr breiten Einsatz von KI-Tools in der Gesellschaft.

Dies können Unternehmenslösungen sein, um Prozesse zu verbessern oder effizienter zu machen bis hin zu Chatbots, welche fast jede Privatperson mit Mobilgerät zumindest schon einmal ausprobiert hat.“ Künstliche Intelligenz ist damit in vielen Lebensbereichen bereits fest verankert und nicht mehr wegzudenken. „Somit müssen Lösungen her, wie wir mit der neuen Technologie am besten umgehen. Denn es nutzen auch immer mehr Cyberkriminelle die Vorteile dieser neuen Technologie“, weiß Richter.

Je nach Sicherheitslevel und Service-Level-Agreement kommen früher oder später sogenannte ‚Managed Security Service Provider‘ zum Einsatz. Benjamin Richter ist überzeugt: „Auch wenn wir ein starkes Team haben, sind diese ganzen komplexen Themenbereiche nicht als einzelnes Unternehmen stemmbar. Aus diesem Grund arbeitet die Cyber Complete GmbH bereits seit längerer Zeit Hand in Hand mit einigen innovativen Herstellern von Cybersicherheits-Lösungen.“

KI-gestützte Sicherheitssysteme

Einer dieser Anbieter ist die ForeNova Technologies GmbH, welche sich auf MDR-Software spezialisiert hat. „MDR steht hier für Managed Detection and Response, eine 24/7 Überwachung der Unternehmensnetzwerke und Endgeräte,“ erklärt Theresa Schindler (Senior Channel-Managerin DACH).

„Sobald mögliche Bedrohungen im Unternehmenssystem analysiert werden, gibt es Alarmierungen und es werden direkt technische Maßnahmen ergriffen. Um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein, setzen wir auf eine Kombination aus künstlicher Intelligenz, Machine-Learning und menschlicher Expertise.“

Ähnliche Wege geht der Netzwerkspezialist SonicWall GmbH mit Sitz in München. So erklärt Martin Abels (Senior Channel Account Manager): „Die heutigen IT-Sicherheitssysteme bedienen sich bereits einer breiten KI-Logik. So nutzt die neuste Generation von Firewalls fortschrittliche Algorithmen und maschinelles Lernen, um Bedrohungen in Echtzeit zu erkennen und im besten Fall direkt abzuwehren.“ Hinzu kommt das Thema Cloud Computing. „Da sehr viele Applikationen bereits in der Cloud liegen, sollte zwingend ein ZTNA (Zero Trust Network Access) umgesetzt werden, um sensible Ressourcen zu sichern, auf die nur vertrauenswürdige Nutzer Zugriff erhalten,“ sagt Abels.

In Zeiten des notorischen Fachkräftemangels und der schnellen Technologiesprünge werden diese Arten von IT-Security Services sich wohl bald gänzlich in allen Branchen und Unternehmensgrößen durchgesetzt haben. „Hier geht es in den meisten Fällen nicht um die Überwachung einzelner Personen oder Bereiche, sondern um eine ganzheitliche Strategie der Informationssicherheit für das komplette Unternehmen“, erklärt Benjamin Richter.