AnlagePunk Große Städte, kleine Wohnungen? Oder die Sache mit dem Investment in die eigene Traumimmobilie

Große Städte, kleine Wohnungen? Oder die Sache mit dem Investment in die eigene Traumimmobilie

Gastbeitrag von Klaus Prokop, CEO der VENTIS Immobilien AG

Wer heute in den beliebtesten Stadtteilen der deutschen Top Sieben, in Schwabing, Prenzlauer Berg oder Winterhude eine Immobilie kauft, braucht vor allem zwei Dinge: Sehr starke Nerven und ein noch viel stärkeres Bankkonto. Gefühlt kilometerweit in die Tasche greifen, so ein Grundgedanke. Harte Konkurrenz von anderen Käufern und Investoren macht einem das Leben nicht leichter. Immer beliebter: Kompakte Grundrisse für zum Beispiel Singles, die innerstädtisch leben und arbeiten. So zu leben ist fein, weil Budgets so geschont werden und das nicht auf Kosten der Lebensqualität geht. Und: Zwischen stuckverzierten Altbauten und dem neuesten Hipster-Café bauen immer mehr Projektentwickler Stadtwohnungen mit effizienten und durchdachten Grundrissen. Der protzige Stadtpalast hat endgültig ausgedient. Was muss ich als Käufer in den Top Sieben heute mitbringen? Ist gerade jetzt eine gute Zeit, um zuzugreifen?

Weshalb Wohnen (mal wieder) neu gedacht wird

Die Zeiten, in denen Status über Fläche definiert wurde, sind vorbei. Wer heute eine Eigentumswohnung kauft, denkt nicht mehr in Quadratmetern, sondern in Lebensqualität. Der exklusive Rückzugsort? Voll im Trend. Während manch einer noch den XXL-Traum hochrechnet, sind urbane Singles, Unternehmer, Künstler und Expats weiter. Der neue Luxus? Effizienz. Eine gut geschnittene Zwei-Zimmer-Wohnung in Toplage bringt mehr als die überdimensionierte Altbauwohnung am Stadtrand. Nicht nur finanziell, sondern auch emotional. Denn eine Immobilie ist mehr als nur die eigenen vier Wände. Sie ist Lebensraum und Rückzugsort. Projekte aus der Gegenwart zeigen: Innenhof-Atmosphäre, hochwertige Einrichtung mit Garten und Balkon, schließen 40 bis 60 Quadratmeterwohnungen nicht aus. Beides wird unter Käufern mit entsprechendem Eigenkapital immer stärker nachgefragt.

Der urbane Wandel …

Das Leben in den Metropolen verändert sich parallel rasant. Der Single-Haushalt ist längst keine Ausnahme mehr, sondern Standard. In Städten wie Berlin, Hamburg, München oder Köln lebt jeder zweite Mensch mutterseelenallein. Bedeutet: Das klassische Familienmodell als Zielgruppe für großzügige Stadtwohnungen? Bleibt, bekommt jedoch Konkurrenz. Gleichzeitig steigen Lebenshaltungskosten und Zinsen. Wer also heute baut, plant oder kauft, muss umdenken. Und zwar gründlich. Der Trend? Mikroapartments mit maximalem Nutzen. Keine winzigen „Schuhkartons“, sondern hochwertige, durchdachte Lebensräume. Kleine Küchen, die trotzdem Platz für Dinnerabende bieten. Wohnbereiche, die sich durch Schiebetüren oder flexible Möbel den Bedürfnissen anpassen. Smart-Home-Technik inklusive. Keine Einschränkung. Ein neues urbanes Lebensgefühl im Metropolentrubel.

Warum es sich lohnt zuzugreifen

Klar, die Headlines der Finanz-und Weltpresse klingen apokalyptisch. Inflation, Zinswende, globales Krisenklima. Viele potenzielle Käufer zögern deswegen. Dabei bietet sich gerade jetzt eine Chance: Mit der Leitzinssenkung der EZB werden landauf landab langfristig steigende Quadratmeterpreise verbunden. Wer heute zögert, muss auf lange Sicht mit deutlich höheren Einstiegskosten rechnen.

Anforderungsprofil an Käufer und Investoren: Das muss ich mitbringen

Käufer, die sich in den Top Sieben Deutschlands ein exklusives Objekt leisten möchten, sollten dies vorab für sich klären. Hohes Eigenkapital? Bedeutet: Ein Eigenkapitalanteil von mindestens 20–30 Prozent des Kaufpreises. Dann der Bonität und Liquiditätsnachweis, denn Banken und Verkäufer erwarten heute vollständige Bonitätsnachweise also Einkommensnachweise, Vermögensaufstellungen und im Idealfall auch einen Finanzierungsnachweis bzw. eine Finanzierungsbestätigung der Bank. Zuletzt wäre dann noch das zukunftsorientierte Handeln. Heißt beispielsweise, dass Käufer bereit sein sollten, für nachhaltige Bauweise zu investieren z. B. in den EH40-Standard. Exklusive Materialien für die Innenausstattung haben ebenfalls ihren Preis. Das können hochwertiges Eichen-Mehrschichtparkett oder die schnieke Fußbodenheizung sein.

Und für Investoren entscheidet die Strategie: Kaufe ich das Objekt als Kapitalanlage, müssen strategische Absichten hinter dem Objekt, ein möglicher Track-Rekord und bisherige Erfahrungen auf den Tisch. Banken schauen bei solchen Aspekten ganz genau hin. Das Fazit: Stadtpaläste waren gestern. Die urbane Zukunft gehört effizienten Wohnungen, auch vom Platz her. Kurzum: Die richtige Immobilie ist nicht die Größte, sondern die Attraktivste.

Klaus Prokop ist studierter Betriebswirt und Vorstand der VENTIS Immobilien AG. Die Gesellschaft ist Teil der VENTIS Holding AG, einem inhabergeführten Immobilienunternehmen mit dem Blick auf hochwertige Projekten in Toplagen wie Berlin, der Ostsee und anderen Regionen Deutschlands. Aktuell arbeiten etwa 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Firma.