Business & Beyond Magdeburg-Aus und 25.000 Jobs auf der Kippe: Intel begräbt 30-Milliarden-Traum

Magdeburg-Aus und 25.000 Jobs auf der Kippe: Intel begräbt 30-Milliarden-Traum

Intel beerdigt Chipfabrik-Pläne in Magdeburg endgültig. Der kriselnde Tech-Riese streicht 25.000 Jobs und verzeichnet Milliardenverluste. Ein Standort-Desaster mit weitreichenden Folgen.

Der einstige Chip-Gigant Intel zieht den Stecker. Nach monatelangem Hin und Her hat der Konzern seine ambitionierten Pläne für eine 30-Milliarden-Euro-Fabrik in Magdeburg endgültig begraben.

Parallel dazu verkündete CEO Lip-Bu Tan einen radikalen Sparkurs mit dem Abbau von rund 25.000 Stellen – ein Viertel der gesamten Belegschaft. Der Konzern steckt tief in den roten Zahlen und kämpft um seine Zukunft.

Der Absturz eines Tech-Giganten

Der Niedergang kommt nicht über Nacht. Intel, einst unangefochtener Marktführer im Chipsektor, verzeichnete laut „tagesschau.de“ im letzten Quartal einen Verlust von 2,9 Milliarden Dollar – fast doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz stagnierte bei 12,9 Milliarden Dollar. Besonders bitter: Der Konzern verpasste entscheidende Technologietrends. Während Konkurrenten wie Nvidia im KI-Bereich Rekordgewinne einfahren, kämpft Intel mit veralteten Strukturen.

Der Konzern hatte in Sachsen-Anhalt zunächst zwei Chipfabriken mit 3.000 Arbeitsplätzen geplant, berichtet „heise.de“. Die Bundesregierung wollte das Projekt mit 9,9 Milliarden Euro fördern. Doch schon im vergangenen September wurden die Baupläne auf Eis gelegt. Der damalige CEO Pat Gelsinger musste Ende 2024 seinen Posten räumen, sein Nachfolger Tan setzt nun auf einen drastischen Sparkurs.

Globale Neuausrichtung statt europäischer Expansion

Nicht nur Deutschland ist betroffen. Wie „Bild.de“ meldet, stoppt Intel auch ein geplantes Werk in Polen und bremst den Ausbau seines Forschungs- und Produktionswerks in Ohio. Das Verarbeitungswerk in Costa Rica soll komplett geschlossen werden. Die Kapazitäten werden auf bestehende Standorte in Vietnam und Malaysia verteilt. In einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht zeichnet Intel ein düsteres Bild seiner Zukunft.

Laut „heise.de“ setzt der Konzern alles auf die Prozessgeneration 14A, die 2027 erscheinen soll. „Sollten wir nicht in der Lage sein, einen bedeutenden externen Kunden zu gewinnen und wichtige Kundenmeilensteine für Intel 14A zu erreichen, besteht die Gefahr, dass die Entwicklung und Herstellung von Intel 14A und den Nachfolge-Prozessen der Spitzenklasse nicht wirtschaftlich ist“, so der Konzern. Im Klartext: Scheitert 14A, könnte Intel die Entwicklung neuer Fertigungsprozesse einstellen und wäre künftig von externen Chipfertigern abhängig.

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