Business & Beyond Trumps Zoll-Deal: EU erkauft sich Handelsfrieden für 1,35 Billionen Dollar

Trumps Zoll-Deal: EU erkauft sich Handelsfrieden für 1,35 Billionen Dollar

Die EU und USA beenden ihren Zollstreit mit einem Kompromiss: 15 % statt 30 % Zölle auf EU-Waren, aber massive Zugeständnisse Europas bei Energiekäufen und US-Investitionen. Ein teurer Frieden mit weitreichenden Konsequenzen.

Der monatelange Zollpoker zwischen EU und USA ist vorerst beendet. In Trumps schottischem Golf-Resort haben EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen und US-Präsident Trump eine Grundsatzeinigung erzielt, die Europa vor drohenden 30-Prozent-Zöllen bewahrt.

Doch der Preis für diesen Handelsfrieden ist hoch: Die EU verpflichtet sich zu massiven Energiekäufen und Investitionen in den USA – ein Deal, der die transatlantischen Wirtschaftsbeziehungen grundlegend neu justiert.

Die Eckpunkte des Deals

Die Vereinbarung sieht vor, dass künftig ein Zollsatz von 15 Prozent auf die meisten EU-Importe in die USA gilt. „Wir haben eine Einigung erzielt. Es ist ein gutes Abkommen für alle“, erklärte Trump nach dem Treffen in Turnberry, wie „tagesschau.de“ berichtet.

Für die europäische Automobilindustrie bedeutet dies eine Halbierung der bisher geltenden Zölle von 27,5 Prozent – ein wichtiger Erfolg für die exportorientierte deutsche Wirtschaft. Bundeskanzler Friedrich Merz zeigte sich erleichtert: „Mit der Einigung ist es gelungen, einen Handelskonflikt abzuwenden, der die exportorientierte deutsche Wirtschaft hart getroffen hätte“, so der CDU-Politiker laut „tagesschau.de“. Besonders die Automobilbranche profitiere von der Zollsenkung.

Der Preis des Friedens

Die Zugeständnisse der EU sind jedoch beträchtlich. Laut „Bild“ verpflichtet sich Europa, Energie im Wert von 750 Milliarden Dollar aus den USA zu kaufen und zusätzlich 600 Milliarden Dollar in den USA zu investieren. Von der Leyen erklärte dazu: „Wir werden russisches Gas und Öl durch umfangreiche Käufe von US-Flüssigerdgas, Öl und Kernbrennstoffe ersetzen.“ Diese geopolitische Neuausrichtung der europäischen Energieversorgung markiert eine signifikante Abkehr von russischen Energieimporten.

Nicht alle Branchen profitieren gleichermaßen von der Einigung. Die Stahl- und Aluminiumindustrie bleibt weiterhin mit hohen Zöllen von 50 Prozent belastet. „Das ist eine weltweite Angelegenheit, die so bleibt, wie sie ist“, betonte Trump laut dem „Manager Magazin“. Von der Leyen hingegen deutete an, dass auch hier noch Bewegung möglich sei: „Die Zölle werden gesenkt und ein Quotensystem eingeführt.“.

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