Business & Beyond Manager-Millionen in der Flaute: Wer im DAX 2024 am meisten verdient – und warum das problematisch ist

Manager-Millionen in der Flaute: Wer im DAX 2024 am meisten verdient – und warum das problematisch ist

Während die deutsche Wirtschaft schwächelt, steigen die Vorstandsgehälter im DAX um 3%. Oliver Blume (VW/Porsche) führt mit 10,6 Mio. Euro das Ranking an – doch international spielen deutsche Manager nur in der zweiten Liga.

Die Wirtschaft stagniert, doch in den Chefetagen fließt das Geld weiter. Trotz anhaltender Konjunkturflaute haben die DAX-Vorstände im vergangenen Jahr durchschnittlich 3,76 Millionen Euro kassiert – ein Plus von drei Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Das zeigt eine aktuelle Studie der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) und der TU München, die jährlich die Vergütungen der deutschen Top-Manager unter die Lupe nimmt.

Die Millionen-Elite: Wer am meisten abräumt

An der Spitze des Gehaltsrankings thront Oliver Blume, der in Personalunion VW und Porsche führt. Für seinen Doppeljob kassierte er 2024 satte 10,6 Millionen Euro, wie „FAZ“ berichtet. Dicht dahinter folgt Adidas-Chef Bjørn Gulden mit 10,3 Millionen Euro. Das Millionen-Podium komplettiert Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing mit 9,9 Millionen Euro.

Auf den weiteren Plätzen: SAP-Chef Christian Klein (9,3 Millionen) und Allianz-Boss Oliver Bäte (8,4 Millionen). Bemerkenswert: Auch die Finanzvorstände der DAX-Konzerne verdienen fürstlich. James von Moltke von der Deutschen Bank steckt mit 8,4 Millionen Euro sogar einige CEOs in die Tasche, wie „Bild“ dokumentiert. Auch SAP-Finanzchef Dominik Asam (6,2 Millionen) und VW-Finanzvorstand Arno Antlitz (5,8 Millionen) können sich nicht beklagen.

Die Gehaltsschere: Wenn der Chef das 95-fache verdient

Besonders aufschlussreich ist der Blick auf die sogenannte „Vertikalität“ – das Verhältnis zwischen Vorstandsgehältern und durchschnittlichen Mitarbeiterkosten. Im DAX-Durchschnitt verdienen Vorstände das 41-fache ihrer Angestellten. Bei Adidas klafft die Schere besonders weit auseinander: Dort kassiert die Führungsriege das 95-fache eines durchschnittlichen Mitarbeiters, wie „Tagesschau“ meldet.

Deutlich geringer fällt der Unterschied bei Siemens Energy (Faktor 13) aus – allerdings unfreiwillig, da das Unternehmen wegen in Anspruch genommener Staatsbürgschaften keine variablen Vergütungen auszahlen darf. Auffällig bleibt auch die Geschlechterlücke: Frauen in DAX-Vorständen verdienen im Schnitt 24 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Selbst wenn man die (überwiegend männlich besetzten) CEO-Posten herausrechnet, bleibt eine Gehaltslücke von 12,2 Prozent, so „FAZ“.

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