Finance & Freedom Strompreis-Falle: Deutsche verschenken Milliarden aus Bequemlichkeit

Strompreis-Falle: Deutsche verschenken Milliarden aus Bequemlichkeit

Millionen Deutsche zahlen unnötig hohe Energiepreise durch Verharren in der Grundversorgung. Allein im ersten Halbjahr 2025: drei Milliarden Euro verschenkt. Ein Tarifwechsel könnte Haushalten bis zu 1.628 Euro jährlich sparen.

Die Zahlen sind brutal: Drei Milliarden Euro haben deutsche Verbraucher im ersten Halbjahr 2025 einfach so verschenkt – durch schlichtes Nichtstun. Jeder vierte Stromkunde und jeder fünfte Gaskunde steckt in teuren Grundversorgungstarifen fest, obwohl günstigere Alternativen existieren.

Laut „mdr“ zahlen Millionen Haushalte überhöhte Preise für Energie, weil sie schlicht nicht wechseln. Eine Mischung aus Bequemlichkeit, Unwissenheit und diffuser Angst vor Veränderung kostet die Deutschen mehr als jede offizielle Preiserhöhung.

Die versteckte Milliarden-Abzocke

Während die öffentliche Debatte um Energiepreise tobt, sitzt die eigentliche Kostenfalle im Kleingedruckten. Haushalte im Grundversorgungstarif zahlten im ersten Halbjahr 2025 rund 8,5 Milliarden Euro für Strom und Gas, wie „Morgenpost“ berichtet. Mit den jeweils günstigsten Tarifen mit Preisgarantie wären es nur 5,5 Milliarden Euro gewesen. Die Differenz von drei Milliarden Euro wandert direkt in die Kassen der Energieversorger – ohne Gegenleistung.

„Jahr für Jahr verschenken Haushalte viele Milliarden Euro, weil sie aus Bequemlichkeit, Unwissen oder Angst in der Grundversorgung verharren“, so Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox, laut „mdr“. Diese passive Haltung sei teurer als jede Preiserhöhung. „Strom- und Gaskunden sollten daher ihre aktuellen Tarife prüfen und gegebenenfalls wechseln“, empfiehlt der Experte laut „mdr“.

Die Preisdifferenz im Detail

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Eine Kilowattstunde Strom kostete im bundesweiten Durchschnitt im ersten Halbjahr 2025 in der Grundversorgung satte 43,96 Cent. Im günstigsten Tarif mit Preisgarantie waren es dagegen nur 27,85 Cent – eine Ersparnis von 37 Prozent.

Bei Gas sieht es ähnlich aus: 13,99 Cent pro Kilowattstunde im Grundversorgungstarif gegenüber 9,71 Cent im günstigsten Tarif. Das entspricht einem Preisunterschied von 31 Prozent. Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit 4000 Kilowattstunden Stromverbrauch und 20.000 Kilowattstunden Gasverbrauch summiert sich das Sparpotenzial auf durchschnittlich 1.628 Euro jährlich – 671 Euro bei Strom und 957 Euro bei Gas, so die Berechnungen von Verivox laut „Morgenpost“.

Seite 1 / 2
Nächste Seite