Drive & Dreams Tesla im Fadenkreuz: VW & Bosch wollen 2027 autonom in Europa, USA und Japan durchstarten

Tesla im Fadenkreuz: VW & Bosch wollen 2027 autonom in Europa, USA und Japan durchstarten

Volkswagen und Bosch wollen autonomes Fahren zum Massenprodukt machen. Ab 2026 soll ihre gemeinsam entwickelte KI-Plattform auch in günstigeren Fahrzeugen zum Einsatz kommen – ein Frontalangriff auf US-Techgiganten.

Während Tesla-Chef Elon Musk seit Jahren vollmundige Versprechen zum autonomen Fahren macht, schmieden zwei deutsche Industrieriesen konkrete Pläne für die Demokratisierung der Technologie. Volkswagen und Bosch haben sich vorgenommen, was bisher keinem Hersteller gelungen ist: Selbstfahrende Autos für die Masse erschwinglich zu machen.

Ab Mitte 2026 soll eine gemeinsam entwickelte KI-Softwareplattform in Serie gehen, erste Fahrzeuge könnten bereits 2027 auf den Straßen rollen.

Die Demokratisierung der Technik

Das Besondere: Die Technologie soll nicht nur in Premiumfahrzeugen zum Einsatz kommen, sondern auch in günstigeren Modellen wie dem geplanten Elektrokleinwagen ID.1. „Wir entwickeln kein Nischenprodukt“, betont Cariad-Chef Peter Bosch laut „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“.

„Durch die hohen Stückzahlen von VW können wir diese Technik so anbieten, dass viele sie sich leisten können und wir zugleich damit Geld verdienen.“ Für die Entwicklung zeichnet VWs Softwaretochter Cariad verantwortlich, die mit Bosch in der 2022 gegründeten Automated Driving Alliance zusammenarbeitet. Wie „heise.de“ berichtet, setzen die Partner auf einen selbst entwickelten KI-Stack, der alle kognitiven Aufgaben des Wahrnehmens, Interpretierens, Entscheidens und Handelns abdeckt. Die Technologie wird bereits in Testfahrzeugen wie dem ID.Buzz und dem Audi Q8 erprobt.

Digitale Souveränität für Europa

Ein zentraler Aspekt des Projekts ist die digitale Unabhängigkeit. Nach Angaben von Cariad soll ein eigener Quellcode eingesetzt werden, um „klare Standards für Datenschutz und Sicherheit“ zu setzen, wie „Business Insider“ berichtet. Damit reduzieren die Konzerne ihre Abhängigkeit von US-Technologieriesen wie Nvidia oder Qualcomm, mit denen andere deutsche Hersteller wie BMW und Mercedes kooperieren.

Die Allianz positioniert sich bewusst als europäische Alternative zu den Entwicklungen aus dem Silicon Valley und China. „Wir zeigen, dass die deutsche Automobilindustrie die Schlüsseltechnologien Künstliche Intelligenz und Automatisiertes Fahren selbst beherrscht“, erklärt Peter Bosch laut „electrive.net“. Mit der Expertise der eigenen Entwickler sichere man „einen integralen Bestandteil der digitalen Souveränität Europas“.

Seite 1 / 2
Nächste Seite