Die Bundesagentur für Arbeit wirbt auf Arabisch für ihre Bürgergeldleistungen. Jetzt wird es selbst Andrea Nahles zu bunt

Auf englisch und arabisch: Die staatliche Arbeitsagentur bemüht sich um neue Bürgergeldempfänger in aller Welt.

Arbeitsagentur-Chefin Andrea Nahles will mit der Werbung fürs Bürgergeld auf arabisch Schluss machen. Offenbar ist es selbst der Ex-SPD-Vorsitzenden zu viel geworden, dass ihre Bundesagentur für Arbeit, über die hierzulande die Bürgergeldzahlungen abgewickelt werden, im Netz in den unterschiedlichsten Sprachen für ihre Bürgergelddienste wirbt. Da gibt es natürlich Seiten auf englisch, aber genauso eben auch welche auf arabisch. Wer also irgendwo auf der Welt sitzt und sich angesichts mit unter lebensgefährlicher Zustände zu Hause überlegt, wo er oder sie am besten hinwollen, kann sich hier schlau machen. (https://www.arbeitsagentur.de/datei/Grundsicherung-Arabisch_ba044790.pdf; https://www.arbeitsagentur.de/en/financial-support/citizens-benefits)

Ausführlich stellen die Beamten dar, dass es nicht nötig sei, deutscher Bürger zu sein, um Bürgergeld zu bekommen. Dass auch die Kosten für Miete und Heizung zusätzlich übernommen werden und dass es kein Problem sei, nicht deutsch zu sprechen, die Behörde kümmere sich auch um einen Übersetzer. Gut zu wissen sei außerdem, so heißt es auf den Seiten gelb hervorgehoben: Wer Bürgergeld beziehe, sei auch automatisch krankenversichert. Falls jetzt also jemand zum Beispiel in Afghanistan das dortige Durchschnittseinkommen von umgerechnet 180 Euro im Monat erwirbt, müssen ihm die staatlichen Leistungen in Deutschland von schnell mehr als 1000 Euro im Monat wie ein Paradies vorkommen.

Die Werbung hat durchschlagenden Erfolg: Rund die Hälfte der Bürgergeldbezieher sind keine deutschen Bürger, was das System inzwischen an die Grenzen seiner finanziellen Tragfähigkeit gebracht hat. Es könnte sein, dass das ein Grund ist, warum Nahles jetzt handelt.