Startup & Scaling 2,50 Euro gegen Gentrifizierung – wie LAP Coffee den Ketten den Kaffee kocht

2,50 Euro gegen Gentrifizierung – wie LAP Coffee den Ketten den Kaffee kocht

Wenn Starbucks nicht mehr schmeckt und McCafé wie abgestandenes Spülwasser wirkt, dann kommt LAP Coffee – und haut dir für 2,50 Euro einen Cappuccino um die Ohren, der nicht nur besser ist, sondern auch politisch. Während deutsche Banken beim Wort „asset-light“ Schnappatmung kriegen und Gründer ohne Erbtante abwinken, haben die Berliner Kaffeerebellen lieber VC-Geld genommen – und bleiben trotzdem knallhart profitabel. Ihre Mikro-Shops besetzen die Lücke zwischen „langsam & teuer“ und „schnell & seelenlos“, reaktivieren Leerstand, senken Preise und drehen den Gentrifizierungs-Spieß beim Kaffee einfach um. Guardrails statt Skalierungswahn, Maschine fürs Maß, Mensch fürs Herz – LAP will den To-go-Kaffee in Deutschland neu definieren.

Ein Interview mit Ralph Hage, CEO und Gründer von LAP Coffee.

Deutsche Banken haben euch trotz Profitabilität abgelehnt. Was sagt das über das Finanzierungsklima?

Asset-light wird in Deutschland selten über Sicherheiten gedacht. Genau deshalb braucht es Alternativen wie VC – dort wird Risiko wirklich getragen. Hätte ich eine geerbte Immobilie oder Vermögen von zu Hause, würden Banken diese als Sicherheit nutzen. Eigenlogik der Banken: kein Collateral, kein Kredit. Deshalb sind gerade Unternehmer mit Migrationshintergrund oft von deutschen Banken enttäuscht. 

LAP will den To-go-Kaffee in Deutschland neu definieren.
LAP will den To-go-Kaffee in Deutschland neu definieren.

VC statt Bankkredit: Wie verhindert ihr Skalierungswahn?

Unser Modell zwingt zur Disziplin: kleine Flächen, kleine Teams, standardisierte Abläufe. Wir wachsen profitabel – und nur so. Nur so konnten wir unsere Investoren überzeugen. Das soll in Zukunft auch so bleiben. 

Ist Insight nur Kapital oder auch Türöffner für die USA?

Wir legen unseren Fokus voll auf Deutschland. Hier sind wir zu Hause. Es gibt noch sehr viel zu tun für die deutsche Kaffeekultur. Solange McDonalds der größte Kaffeeverkäufer in Deutschland ist, werden wir nicht über die USA nachdenken.

New York, L.A., Miami – oder erst Europa?

Deutschland/Europa zuerst. Punkt.

Was müsste passieren, damit LAP in den USA funktioniert, ohne Preis/Qualität zu opfern?

Derzeit keine Priorität. Ohne lokale Röst- und Prozesskette wäre das Versprechen nicht haltbar – also lassen wir es.

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