Work & Winning Kamera-Poker: Warum die Hälfte Deutschlands im Meeting unsichtbar bleibt

Kamera-Poker: Warum die Hälfte Deutschlands im Meeting unsichtbar bleibt

Nur 49 % der Deutschen schalten im Online-Meeting die Kamera ein. Eine Jabra-Studie zeigt: Sichtbarkeit verdoppelt die Aufmerksamkeit und verbessert die Kommunikation – trotzdem stört die Unsichtbarkeit nur wenige.

Die digitale Meeting-Kultur spaltet Deutschland in zwei fast gleich große Lager: Während knapp die Hälfte ihr Gesicht zeigt, bleiben die anderen lieber unsichtbar. Laut der Studie schalten exakt 49 Prozent der Deutschen in virtuellen Meetings die Kamera ein.

Interessanterweise gehört bei nur 27 Prozent der Unternehmen die eingeschaltete Kamera zum Standard – ein überraschend niedriger Wert angesichts der Bedeutung nonverbaler Kommunikation.

Männer zeigen sich häufiger

Die Bereitschaft zur visuellen Präsenz variiert deutlich zwischen den Geschlechtern. Männer aktivieren mit 53 Prozent häufiger ihre Kamera als Frauen (45 Prozent).

Auch das Alter spielt eine Rolle: Bei den 18-44-Jährigen schaltet jeder Zweite die Kamera ein, während bei den 55-70-Jährigen der Anteil auf 45 Prozent sinkt. Der Generationenunterschied zeigt sich auch bei den Motiven: Für 80 Prozent der älteren Arbeitnehmer steht der persönliche Austausch im Vordergrund, bei den Jüngeren sind es nur 61 Prozent.

Das Spiegelbild als Konzentrationskiller

Wer die Kamera ausschaltet, hat dafür handfeste Gründe. Für fast zwei Drittel (63 Prozent) erscheint die Kamera in manchen Meetings schlicht überflüssig.

Besonders aufschlussreich: Fast ein Drittel (32 Prozent) der Befragten kann sich besser konzentrieren, wenn sie ihr eigenes Spiegelbild nicht sehen müssen – ein Phänomen, das Psychologen als „Zoom-Fatigue“ bezeichnen. Für 28 Prozent sind technische Probleme der Hauptgrund, die Kamera auszulassen.

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