AnlagePunk Krypto-Steuer 2026: Startups zwischen Compliance-Kosten und Existenzfrage

Krypto-Steuer 2026: Startups zwischen Compliance-Kosten und Existenzfrage

Ab 2026 müssen Krypto-Dienstleister umfassende Nutzerdaten an Steuerbehörden melden. Das neue KStTG-Gesetz schafft EU-weiten Datenaustausch und schließt Steuerschlupflöcher bei digitalen Assets.

Der Fiskus rüstet digital auf. Das Bundesfinanzministerium hat am 1. November einen Referentenentwurf vorgelegt, der die Transparenz bei Kryptowährungen und digitalen Finanzprodukten massiv erhöhen wird.

Ab 2026 sollen Krypto-Dienstleister verpflichtet werden, umfangreiche Nutzerdaten an Steuerbehörden zu übermitteln. Damit endet die relative Anonymität, die viele Anleger bisher bei ihren Krypto-Investments genossen haben. Laut „bundesfinanzministerium.de“ haben Interessierte noch bis zum 14. November Zeit, Stellungnahmen zum Entwurf abzugeben.

Internationaler Datenaustausch als Kernstück

Mit dem sogenannten DAC 8-Umsetzungsgesetz (DAC 8-UmsG) werden EU-Vorgaben in deutsches Recht überführt. Herzstück ist das neue Kryptowerte-Steuertransparenzgesetz (KStTG), das Krypto-Dienstleister zu umfassenden Meldepflichten verpflichtet. Wie „anwalt.de“ berichtet, müssen Anbieter künftig jährlich spezifische Informationen an das Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) übermitteln, die eine präzise Identifizierung der Nutzer und ihrer Transaktionen ermöglichen.

Das Gesetz schafft die Grundlage für einen automatischen Informationsaustausch zwischen Steuerbehörden verschiedener Länder. Die Daten werden nicht nur innerhalb der EU geteilt, sondern perspektivisch auch mit Drittstaaten, mit denen entsprechende Vereinbarungen bestehen. So erhalten deutsche Finanzbehörden auch Informationen über Krypto-Aktivitäten deutscher Steuerpflichtiger im Ausland.

Mehr als nur Bitcoin im Visier

Die neuen Regelungen gehen weit über klassische Kryptowährungen hinaus. Auch E-Geld und digitales Zentralbankgeld fallen unter die erweiterten Meldepflichten. Die Maßnahmen dienen lediglich der Sicherstellung der effektiven Anwendung bestehenden materiellen Steuerrechts, erklärt „kpmg.com“.

Es werden also keine neuen Steuern eingeführt, sondern bestehende Regelungen konsequenter durchgesetzt. Technisch basieren die Vorgaben auf dem von der OECD entwickelten Crypto-Asset Reporting Framework (CARF) und dem weiterentwickelten Common Reporting Standard (CRS). Diese Standards wurden als Reaktion auf die zunehmende Verbreitung moderner Zahlungs- und Investmentmethoden entwickelt.

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