Brand & Brilliance Nazis kassiert: Jung von Matt & Laut gegen Nazis machen Druck18 platt

Nazis kassiert: Jung von Matt & Laut gegen Nazis machen Druck18 platt

Kreativagentur Jung von Matt und der Verein Laut gegen Nazis sichern sich Markenrechte am größten rechtsextremen Online-Shop Deutschlands. Eine juristische Strategie, die der Nazi-Szene den Geldhahn zudrehen soll.

Markenrecht gegen Rechtsextremismus – ein ungewöhnlicher Ansatz im Kampf gegen Nazi-Propaganda. Die Werbeagentur Jung von Matt und der Verein Laut gegen Nazis haben sich die Markenrechte am Namen „Druck18“ gesichert, bisher das Aushängeschild unter den rechtsextremen Online-Shops in Deutschland.

Der juristische Schachzug ist Teil der Kampagne „Recht gegen Rechts“, die seit Oktober 2023 läuft und bereits mehrfach ausgezeichnet wurde, wie „horizont.net“ berichtet.

Wirtschaftlicher Schaden statt moralischer Appelle

Die Strategie ist so einfach wie effektiv: Statt auf moralische Appelle zu setzen, zielt die Kampagne direkt auf die Finanzströme der rechten Szene. „Druck18“ fungierte bisher als zentraler Vertriebskanal für rechtsextreme Merchandise-Artikel. Der Shop, betrieben vom Thüringer Neonazi Tommy Frenck, vertreibt hunderte Produkte mit rassistischen, antisemitischen und geschichtsrevisionistischen Inhalten.

Darunter fallen auch codierte Botschaften wie „HKNKRZ“ oder „HTLR“, die auf den ersten Blick wie provokanter Humor wirken, tatsächlich aber als Erkennungszeichen und Finanzierungsquelle der Szene dienen. Durch die markenrechtliche Sicherung kann der Shop unter diesem Namen nicht mehr weitergeführt werden. Bei Zuwiderhandlung drohen Unterlassungsklagen und Schadensersatzforderungen – ein empfindlicher wirtschaftlicher Schlag für die rechte Szene. Laut „absatzwirtschaft.de“ ist dies ein strategischer Schritt, um rechtsextreme Strukturen nachhaltig zu stören.

Von einzelnen Codes zur systematischen Infrastruktur-Störung

Die Initiative markiert eine Weiterentwicklung der bisherigen Strategie. „Wir haben bereits mit der markenrechtlichen Eintragung einzelner Codes gezeigt, dass man Nazis dort treffen kann, wo es ihnen am meisten wehtut – im Geldbeutel“, erklärt Jörn Menge, Gründer von Laut gegen Nazis e.V., gegenüber „absatzwirtschaft.de“ dokumentiert. Mit der Sicherung des gesamten Shop-Namens geht man nun einen Schritt weiter.

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