Business & Beyond Beamten-Kahlschlag: Linnemanns radikaler Plan für den Staatsapparat

Beamten-Kahlschlag: Linnemanns radikaler Plan für den Staatsapparat

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann will das Beamtentum revolutionieren: Nur noch in Sicherheitsbereichen soll verbeamtet werden. Ein Konzept mit weitreichenden wirtschaftlichen Folgen für den Staatshaushalt und 1,7 Millionen Betroffene.

Die deutsche Beamtenlandschaft steht vor einem potenziellen Umbruch. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hat einen Plan vorgelegt, der den öffentlichen Dienst grundlegend verändern könnte.

Statt flächendeckender Verbeamtung will er den Beamtenstatus auf wenige Kernbereiche beschränken – ein Konzept, das die Struktur des Staatsapparats und damit auch die Wirtschaftspolitik nachhaltig beeinflussen würde.

Radikaler Umbau des Beamtensystems

Linnemanns Vision ist eindeutig: Das Beamtentum soll künftig nur noch dort existieren, wo ein besonderes Treueverhältnis zum Staat notwendig ist. „Wir sollten nur noch dort verbeamten, wo es ein besonderes Treueverhältnis zum Staat gibt, zum Beispiel bei der Polizei, der Feuerwehr oder in anderen Sicherheitsbereichen, bei Finanzbeamten oder beim Zoll“, erklärte der CDU-Politiker laut „Bild“. Besonders bemerkenswert: Selbst die Ministerien sollen von dieser Reform nicht ausgenommen werden.

Konkret stellt Linnemann die Verbeamtung von Mitarbeitenden in Bundesministerien infrage. „Dort anfangen, wo der Bund zuständig ist“, so seine Strategie laut „Spiegel“. Der CDU-Generalsekretär formulierte seine Position unmissverständlich: „Ich finde, das ist nicht überall notwendig“. Parallel dazu verweist er auf das bereits bestehende Vorhaben, die Personalstärke in den Ministerien bis 2029 um acht Prozent zu reduzieren.

Wirtschaftliche Dimension der Beamtenreform

Die wirtschaftlichen Implikationen dieser Reform wären erheblich. Aktuell gibt es in Deutschland rund 1,7 Millionen Beamtinnen und Beamte, die etwa ein Drittel aller Beschäftigten im öffentlichen Dienst ausmachen, wie „rnd“ dokumentiert. Die größten Gruppen bilden dabei Lehrkräfte, Verwaltungsangestellte und Polizeikräfte.

Eine Reduzierung des Beamtenapparats könnte mittelfristig die Staatsfinanzen entlasten. Beamte verursachen durch Pensionsansprüche langfristig höhere Kosten als Angestellte im öffentlichen Dienst mit regulärer Rentenversicherung. Wirtschaftsexperten diskutieren seit Jahren über die wachsenden Pensionslasten der öffentlichen Haushalte.

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