Drive & Dreams Wenn Geld Berge bohrt: Wolfgang Porsches geheimer Milliardärs-Tunnel in Salzburg

Wenn Geld Berge bohrt: Wolfgang Porsches geheimer Milliardärs-Tunnel in Salzburg

Salzburgs Stadtpolitik genehmigt Wolfgang Porsches 500-Meter-Privattunnel im Naturschutzgebiet. Das Projekt zeigt, wie wirtschaftliche Macht Sonderrechte schafft – doch die finale Entscheidung steht noch aus.

In Salzburg zeigt sich gerade exemplarisch, wie Kapital Berge versetzen kann – oder in diesem Fall: durchbohren. Der Planungsausschuss der Stadt hat grünes Licht für ein außergewöhnliches Infrastrukturprojekt gegeben: einen 500 Meter langen Privattunnel für Wolfgang Porsche durch den Kapuzinerberg.

Die Abstimmung fiel mit Stimmen von SPÖ, ÖVP und FPÖ positiv aus, während Grüne und KPÖ dagegen votierten, wie „derstandard.at“ berichtet. Der 82-jährige Milliardär möchte damit die Zufahrt zu seiner Villa vereinfachen und am Ende des Tunnels eine Kaverne für neun Luxusfahrzeuge errichten.

Millionen-Vermögen vs. 18 Prozent Steigung

Die Motivation hinter dem Projekt ist simpel: Die derzeitige Auffahrt zur Villa am Kapuzinerberg weist eine Steigung von 18 Prozent auf – für den Porsche-Erben offenbar ein unzumutbarer Zustand.

Bereits im März 2024 sicherte sich der Unternehmer laut „Spiegel“ für 40.000 Euro das Recht, eine bestehende Tiefgarage als Einfahrt zu seiner geplanten Privatstrecke zu nutzen. Ein Schnäppchen, gemessen an seinem Milliardenvermögen.

Rechtliche Grauzone oder klarer Rechtsbruch?

Die juristische Debatte um das Projekt offenbart eine bemerkenswerte Interpretation des Baurechts.

„Die Behörde sagt also, der Tunnel ist kein Bau, sondern wie eine Zufahrt zu einem Bauernhof zu sehen, der auch keine Bewilligung brauche“, erklärt Ingeborg Haller, Fraktionsvorsitzende der Grünen, laut „rosenheim24.de“. Ein von den Grünen beauftragtes Gutachten des Rechtsprofessors Karim Giese kommt hingegen zum Schluss: „Das gesamte Projekt ist nicht bewilligungsfähig.“

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