Generation Aktie: Warum Gen Z früher investiert als alle anderen

45 Prozent der Gen Z legen bereits Geld an – die meisten vor ihrem 20. Geburtstag. Was treibt die jüngste Arbeitnehmergeneration zu dieser finanziellen Weitsicht? Existenzangst trifft auf digitale Finanzbildung.

Mit Anfang 20 das erste Depot eröffnen? Für frühere Generationen undenkbar. Während Millennials und Gen X ihr erstes Gehalt für Reisen, Partys und Konsumgüter ausgaben, setzt die Generation Z andere Prioritäten. Fast die Hälfte der jungen Erwachsenen investiert bereits aktiv an den Finanzmärkten – und das deutlich früher als ihre Vorgänger. Eine Forscherin der Universität San Diego hat dieses Phänomen untersucht und liefert überraschende Erkenntnisse.

Finanzielle Zukunftsangst als Investmenttreiber

45 Prozent der Generation Z investieren bereits aktiv, wie eine Umfrage unter US-Hochschulabsolventen zeigt. Das Bemerkenswerte: Die meisten starteten damit vor ihrem 20. Geburtstag, laut „t3n“. Die US-Organisation Financial Industry Regulatory Authority (FINRA) bestätigt diesen Trend und bezeichnet die Gen Z als „investmentaffinste Generation“ überhaupt. In Deutschland hat sich dafür der Begriff „Generation Aktie“ etabliert.

Die Gründe für diesen frühen Einstieg sind vielschichtig. „Die Gen Z macht sich große Sorgen um ihre finanzielle Zukunft“, erklärt Forscherin Cooper gegenüber der Wissenschaftsseite „phys.org“. Viele junge Menschen trauen weder dem Staat noch Arbeitgebern zu, sie in finanziellen Notlagen ausreichend zu unterstützen. Gleichzeitig rücken klassische Lebensziele wie Eigenheimbesitz in immer weitere Ferne. Diese Kombination erzeugt enormen Druck, frühzeitig die richtigen finanziellen Weichen zu stellen.

Digitale Tools und soziale Medien revolutionieren den Zugang

Anders als ihre Vorgänger profitiert die Gen Z von niedrigen Einstiegshürden. Investmentapps und digitale Finanzbildung ermöglichen den frühen Start mit kleinen Beträgen. Laut „fortune.com“ sind 56 Prozent der unter 25-Jährigen bereits Investoren – und 80 Prozent begannen damit vor ihrem 20. Lebensjahr. Zum Vergleich: Bei Millennials waren es nur 25 Prozent, bei der Gen X sogar nur 14 Prozent.

Besonders in den USA, Kanada und Großbritannien ist der Trend ausgeprägt. Während in China nur 7 Prozent der Gen Z vor dem 18. Lebensjahr investieren, sind es in den USA bereits 25 Prozent. Social Media spielt dabei eine entscheidende Rolle: YouTube hat sich zur wichtigsten Finanzbildungsplattform für junge Anleger entwickelt, wie „fortune.com“ berichtet.