Work & Winning KI-Bluff aufgedeckt: Wenn Mitarbeiter ihre Tech-Skills überschätzen

KI-Bluff aufgedeckt: Wenn Mitarbeiter ihre Tech-Skills überschätzen

Die Kluft zwischen selbst eingeschätzten und tatsächlichen KI-Kompetenzen gefährdet Unternehmensziele. Eine neue Studie zeigt: Nur 10 Prozent der Personaler vertrauen den digitalen Fähigkeiten ihrer Teams.

Die Selbstüberschätzung hat ein neues Spielfeld gefunden: Künstliche Intelligenz. Während Unternehmen weltweit auf KI-Technologien setzen, offenbart sich ein gefährlicher Graben zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Nur magere 10 Prozent der Personalverantwortlichen trauen ihrer Belegschaft zu, die Geschäftsziele der kommenden zwei Jahre zu erreichen, wie „Manager Magazin“ berichtet. Der Grund: massiv überschätzte KI-Kompetenzen bei gleichzeitig wachsenden technologischen Anforderungen.

Die Kompetenz-Illusion

Die „2025 Global Skills Intelligence Survey“ des Weiterbildungsunternehmens Skillsoft legt den Finger in die Wunde: 91 Prozent der befragten HR-Verantwortlichen sind überzeugt, dass Mitarbeitende ihre eigenen Fähigkeiten deutlich überbewerten. Besonders kritisch: Führungskompetenzen, technologisches Wissen und KI-Skills. Für die Studie wurden laut „onlinemarketing.de“ 1.000 Fachkräfte aus verschiedenen Branchen in den USA, Großbritannien, Deutschland und Australien befragt.

Die Folgen dieser Selbsttäuschung sind messbar: In Deutschland leiden besonders Projektzeitpläne (35 Prozent), Team-Zusammenhalt (34 Prozent) und realistische Zielsetzungen (34 Prozent). Global betrachtet verschärft die Kompetenzlücke den Fachkräftemangel (36 Prozent), drückt auf die Produktivität (34 Prozent) und erhöht den Druck auf Führungskräfte (31 Prozent), wie das „Manager Magazin“ dokumentiert.

Veraltete Weiterbildung im KI-Zeitalter

Die Weiterbildungslandschaft hinkt der technologischen Entwicklung hinterher. Zwar bieten 85 Prozent der Unternehmen Talententwicklungsprogramme an, doch nur magere sechs Prozent bewerten diese als wirklich exzellent. Noch alarmierender: Nur ein Fünftel der Verantwortlichen erkennt überhaupt eine klare Verbindung zwischen Weiterbildungsmaßnahmen und strategischen Unternehmenszielen, so „onlinemarketing.de“.

Die technische Infrastruktur verschärft das Problem zusätzlich. Nur 24 Prozent der Unternehmen nutzen eine zentrale Plattform für den Überblick über vorhandene Skills. Ohne diese Grundlage bleibt es nahezu unmöglich, Kompetenzlücken systematisch zu schließen. Gleichzeitig nehmen Mitarbeitende bestehende Angebote kaum wahr – in Deutschland nutzen gerade einmal sieben Prozent ihren Bildungsurlaub.

Deutschlands spezifische Herausforderungen

In Deutschland zeigt sich laut „Manager Magazin“ ein besonderes Spannungsfeld: 44 Prozent der Befragten kritisieren, dass mehr in Technologie als in Menschen investiert wird. Parallel dazu befürchten 29 Prozent, dass Mitarbeitende ohne ausreichende Vorbereitung befördert werden – ein Risiko für Motivation und Leistungsfähigkeit.

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