Work & Winning Geteilte Stelle, doppelte Power: Warum Jobsharing die Karriere pusht

Geteilte Stelle, doppelte Power: Warum Jobsharing die Karriere pusht

Eine Vollzeitstelle teilen und trotzdem Karriere machen? Jobsharing revolutioniert die Arbeitswelt mit flexiblen Modellen, die sowohl Arbeitnehmern als auch Unternehmen massive Vorteile bieten.

Der klassische 40-Stunden-Job gerät ins Wanken. Während die einen an der Belastungsgrenze arbeiten, sehnen sich andere nach mehr Freizeit für Familie oder Weiterbildung. Genau hier setzt Jobsharing an – ein Arbeitsmodell, bei dem sich mindestens zwei Personen eine Vollzeitstelle teilen. Nicht nur ein Trend, sondern ein strategischer Karrieremove, der in Deutschland zunehmend Fuß fasst.

Die Modelle: Mehr als nur geteilte Arbeitszeit

Jobsharing ist weit mehr als einfache Teilzeitarbeit. „Beim Jobsharing teilen sich meist zwei, manchmal auch mehrere Arbeitnehmer eine Stelle“, erklärt Jutta Rump, Direktorin des Instituts für Beschäftigung und Employability (IBE) laut „zdfheute“.

Die Varianten sind vielfältig: Vom klassischen Job-Splitting mit getrennten Verträgen über Job-Pairing mit gemeinsamer Verantwortung bis zum Top-Sharing, bei dem Führungspositionen geteilt werden. Besonders interessant: Die Arbeitszeit muss nicht zwingend 50:50 aufgeteilt werden. In der Praxis haben sich laut „utopia.de“ Überlappungsmodelle mit 55:55 oder 60:60 bewährt. Diese Überschneidungen ermöglichen bessere Abstimmung und nahtlose Übergaben.

Karrierebooster statt Karrierekiller

Entgegen verbreiteter Annahmen kann Jobsharing die Karriere beschleunigen. Bei der Deutschen Bahn teilen sich beispielsweise Carola Thöle und Katja Veenhuis seit 2012 eine Führungsposition im Bereich Fahrgastmarketing – nach einer gemeinsamen Beförderung. Auch die Commerzbank setzt erfolgreich auf Topsharing-Modelle in Filialen, wie „utopia.de“ berichtet.

Der Karrierevorteil liegt auf der Hand: Zwei Köpfe bringen unterschiedliche Kompetenzen und Perspektiven ein. Diese Schwarmintelligenz führt nachweislich zu innovativeren Lösungen und effizienteren Arbeitsprozessen. „Das ermöglicht den Tandems, sich besser abzusprechen und zu organisieren“, so Rump laut „zdfheute“.

Die Überzeugungsstrategie: So klappt’s mit dem Chef

„Man sollte gut vorbereitet in das Gespräch mit dem Arbeitgeber gehen“, rät Expertin Rump laut „zdfheute“. Der Schlüssel zum Erfolg: Konkrete Lösungen präsentieren statt vager Ideen. „Im Optimalfall schlagen Sie Ihrem Arbeitgeber auch gleich schon eine Personalie vor, mit der Sie sich die Stelle teilen wollen“, empfiehlt die Arbeitsmarktexpertin.

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