Tech & Trends Traffic-Killer im Visier: Verlage gehen gegen Googles AI Overviews vor

Traffic-Killer im Visier: Verlage gehen gegen Googles AI Overviews vor

Eine breite Allianz aus Medienverbänden und NGOs geht gegen Googles KI-Antworten vor. Die Beschwerde bei der Bundesnetzagentur könnte den Suchmaschinenriesen Milliarden kosten.

Die Medienwelt steht auf den Barrikaden. Eine mächtige Allianz aus 14 Verbänden und Organisationen hat bei der Bundesnetzagentur Beschwerde gegen Googles KI-Antworten eingereicht.

Der Vorwurf wiegt schwer: Der Tech-Gigant soll mit seinen „AI Overviews“ gegen den Digital Services Act (DSA) verstoßen – ein Vergehen, das Google bis zu sechs Prozent seines weltweiten Jahresumsatzes kosten könnte. Die Medienbranche sieht in der Technologie einen existenzbedrohenden Angriff auf ihr Geschäftsmodell.

Der Traffic-Killer

Wer heute bei Google sucht, bekommt oft direkt eine KI-generierte Antwort serviert – ohne auf externe Webseiten klicken zu müssen. Für Verlage und Medienunternehmen ein Albtraum, denn damit bricht ihr wichtigster Traffic-Kanal weg. „Google platziert seine KI-Antworten vor den Inhalten Dritter und wird damit zum ‚Traffic-Killer‘.

Im Ergebnis reduziert Google AI Overviews die Reichweite und Auffindbarkeit unabhängiger und demokratierelevanter privater Medien“, begründet Daniela Beaujean, Geschäftsführerin des Vaunet, die Beschwerde der Allianz der Medien- und Digitalwirtschaft laut Horizont. Die Beschwerde trägt das Siegel prominenter Medienvertreter: Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels, der Deutsche Journalisten-Verband, der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger sowie zahlreiche weitere Organisationen haben sich zusammengeschlossen. Ihr gemeinsames Ziel: Die Bundesnetzagentur soll die EU-Kommission einschalten und ein Verfahren gegen Google einleiten.

Die Blackbox-Technologie

Die Kritik der Medienallianz geht über wirtschaftliche Aspekte hinaus. Die KI-Technologie hinter den Antworten sei eine intransparente Blackbox, deren Funktionsweise Google nicht offenlege. Heise berichtet, dass die Verbände wiederholt auf fehlerhafte oder sogar erfundene Inhalte in den KI-Antworten hinweisen.

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