Business & Beyond Espresso-Revolution: Wie LAP Coffee für 1,50 € die Branche wachrüttelt

Espresso-Revolution: Wie LAP Coffee für 1,50 € die Branche wachrüttelt

Während Kaffeepreise explodieren, bietet LAP Coffee Espresso für 1,50 € und Cappuccino für 2,50 €. Das Berliner Startup expandiert rasant und zeigt, dass günstiger Kaffee auch in Krisenzeiten möglich ist.

In Zeiten, in denen Kaffeepreise um mehr als 22 Prozent steigen und die Bohnen im Supermarkt wie teurer Schnaps weggeschlossen werden, schwimmt ein Unternehmen konsequent gegen den Strom. LAP Coffee verkauft Espresso für 1,50 Euro und Cappuccino für 2,50 Euro – und expandiert dabei rasant.

Nach Berlin und München hat die Kette jetzt auch Hamburg erobert, wo Kunden bis auf den Bürgersteig Schlange stehen. Das Konzept polarisiert: Während Fans den günstigen Kaffee feiern, warnen Kritiker vor einem Verdrängungswettbewerb.

Vom Nahost-Konzept zum deutschen Kaffee-Phänomen

Der Name LAP steht für „Life Among People“ – ein Konzept, das Gründer Ralph Hage aus seiner Heimat, dem mittleren Osten, mitgebracht hat. „Dort bringt Kaffee die Leute zusammen, jeder trinkt ihn dort. Er ist supergünstig und an jeder Ecke erhältlich. Das schafft Gemeinschaft. Und das wollte ich in Deutschland einführen“, erklärt er laut „ndr.de“.

Mit geschicktem Online-Marketing und Community-Events wie Lauf-Veranstaltungen und Partys hat LAP einen regelrechten Hype erzeugt. Markenforscher Arnd Zschiesche von der Fachhochschule Westküste in Heide sieht darin eine kluge Strategie: „Dafür wird dann auch einiges gemacht, digital und vor Ort, damit man sich dem Ganzen zugehörig fühlt“, so der Experte laut „ndr.de“. Die Marke bietet nicht einfach nur billigen Kaffee, sondern ein Gesamtpaket, „die das Ganze spannend macht, auch für Menschen, die Geld haben und nicht von billigem Kaffee abhängig sind“, wie Zschiesche weiter ausführt.

Effizienz statt Barista-Kunst: Das Geschäftsmodell

Wie kann LAP Coffee trotz steigender Weltmarktpreise so günstig bleiben? Die Antwort liegt in der Effizienz. Statt auf traditionelles Barista-Handwerk setzt das Unternehmen auf Vollautomaten, schlanke Prozesse und ein To-go-Konzept ohne Sitzplätze. Zudem kauft LAP große Mengen einer einzigen Bohnensorte ein, was für stabile Einkaufspreise sorgt.

„Das erlaubt uns, unsere Arbeitskosten gering zu halten, sodass wir unseren Kunden diese Preise bieten können. Das ist keine Raketenwissenschaft, jeder kann das tun“, erklärt Hage laut „ndr.de“. Auch die Investorenstruktur hilft: Hinter LAP stehen namhafte Geldgeber, die jedoch laut Gründer nur die Expansion finanzieren – die bestehenden Filialen tragen sich selbst.

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