Work & Winning Fehlzeiten-Report enthüllt: Beschäftigte sehen KI gelassen – Deutsche bleiben erstaunlich entspannt

Fehlzeiten-Report enthüllt: Beschäftigte sehen KI gelassen – Deutsche bleiben erstaunlich entspannt

Während Tech-Giganten Milliarden in KI pumpen, zeigt eine AOK-Studie: Nur 5 % der Deutschen fürchten um ihren Job. Doch hinter der Gelassenheit steckt ein gefährliches Wissensdefizit.

Künstliche Intelligenz revolutioniert gerade die Arbeitswelt – doch die Deutschen bleiben bemerkenswert gelassen. Während international heftige Debatten über KI-bedingte Jobverluste toben, machen sich hierzulande gerade einmal fünf Prozent der Beschäftigten ernsthafte Sorgen, dass Algorithmen ihren Arbeitsplatz in den nächsten fünf Jahren übernehmen könnten. Dies geht aus einer aktuellen Befragung für den Fehlzeiten-Report 2025 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK hervor.

Die überraschende Sorglosigkeit

Die Zahlen sind eindeutig: Zwei Drittel (66 Prozent) der Befragten sind laut „aok.de“ „ganz und gar nicht besorgt“, dass KI-Tools ihre Jobs gefährden könnten. Weitere 23 Prozent zeigen sich „eher nicht besorgt“.

Diese Gelassenheit überrascht angesichts der rasanten Entwicklung von KI-Systemen, die zunehmend auch komplexe Aufgaben übernehmen können. Besonders interessant: Die Sorge variiert deutlich nach Branche. Am stärksten ausgeprägt ist sie ausgerechnet bei Beschäftigten im Wissenschaftsbereich – also genau dort, wo das tiefste Verständnis für die Technologie vorhanden sein dürfte.

Wissensdefizit als Risikofaktor

Hinter der Entspannung könnte jedoch ein gefährliches Wissensdefizit stecken. Wie „aok.de“ berichtet, haben selbst in Unternehmen, in denen KI bereits implementiert ist, nur knapp 40 Prozent der Mitarbeiter an entsprechenden Fortbildungen teilgenommen.

Fast die Hälfte der Befragten (47 Prozent) gibt an, nur „in etwa“ zu wissen, was Künstliche Intelligenz überhaupt bedeutet. Weitere 47 Prozent meinen, den Begriff ganz gut erklären zu können. Als echte Experten sehen sich dagegen nur fünf Prozent – ein alarmierend niedriger Wert in Zeiten, in denen KI-Kompetenz zunehmend zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor wird.

Generationskluft bei KI-Kompetenz

Besonders auffällig ist der Generationsunterschied beim KI-Wissen. In der Altersgruppe von 19 bis 35 Jahren bezeichnen sich immerhin acht Prozent als KI-Experten – eine Quote, die fast doppelt so hoch ist wie im Gesamtdurchschnitt.

Diese Digital Natives wachsen mit der Technologie auf und integrieren sie selbstverständlicher in ihren Arbeitsalltag. Für Unternehmen bedeutet dies: Wer im Wettbewerb um junge Talente bestehen will, muss KI-Kompetenz fördern und entsprechende Entwicklungsmöglichkeiten bieten.

Business Punk Check

Die deutsche Gelassenheit gegenüber KI könnte sich als fataler Irrtum erweisen. Während die meisten entspannt bleiben, revolutioniert KI bereits ganze Branchen – von Kreativberufen bis zur Finanzanalyse. Das wahre Problem ist nicht die Technologie, sondern das massive Kompetenzdefizit: Wie sollen Arbeitnehmer eine Bedrohung erkennen, die sie kaum verstehen?

Die Zahlen offenbaren eine gefährliche Mischung aus Unwissenheit und Selbstüberschätzung. Besonders brisant: Ausgerechnet die jüngeren Generationen, die sich mehr KI-Wissen zuschreiben, könnten durch Automatisierung von Einstiegspositionen am härtesten getroffen werden. Unternehmen, die jetzt nicht massiv in KI-Bildung investieren, riskieren nicht nur den Anschluss zu verlieren – sie lassen ihre Mitarbeiter ahnungslos in eine Disruption laufen, die bereits begonnen hat.

Häufig gestellte Fragen

  • Wie erkenne ich, ob mein Job tatsächlich durch KI gefährdet ist?
    Die Automatisierungswahrscheinlichkeit steigt bei standardisierten, regelbasierten Tätigkeiten. Analysiere kritisch, welche Teile deiner Arbeit auf klaren Mustern basieren. Jobs mit hohem Kreativitäts- und Empathieanteil sind weniger gefährdet. Nutze Tools wie „willrobotstakemyjob.com“ für eine erste Einschätzung und identifiziere, welche Kompetenzen du entwickeln solltest.
  • Welche KI-Grundkenntnisse sollten Arbeitnehmer unbedingt aufbauen?
    Statt komplexer Programmierung sind Prompt-Engineering und KI-gestützte Workflows die wichtigsten Skills. Lerne, wie du präzise Anweisungen formulierst und KI-Tools in deinen Arbeitsalltag integrierst. Plattformen wie Coursera oder LinkedIn Learning bieten praxisnahe Kurse für Einsteiger. Entscheidend ist, KI als Werkzeug zu verstehen, nicht als Bedrohung.
  • Wie können Unternehmen das KI-Wissensdefizit ihrer Belegschaft effektiv schließen?
    Implementiere ein dreistufiges Bildungsprogramm: Basis-Workshops für alle Mitarbeiter, vertiefte Anwendungsschulungen für Schlüsselbereiche und spezialisierte Expertenprogramme. Entscheidend ist praxisnahes Lernen mit direktem Bezug zum Arbeitsalltag. Schaffe zudem eine Kultur des Experimentierens, in der Mitarbeiter KI-Tools risikofrei testen können.
  • Welche Branchen werden durch KI am stärksten transformiert werden?
    Neben den offensichtlichen Bereichen wie Kundenservice und Datenanalyse stehen überraschenderweise auch kreative und juristische Berufe vor massiven Umbrüchen. Content-Erstellung, Rechtsrecherche und Finanzanalyse werden bereits jetzt durch KI-Tools revolutioniert. Besonders unterschätzt wird die Disruption im mittleren Management, wo Entscheidungsprozesse zunehmend algorithmisch unterstützt werden.

Quellen: „aok.de“