Finance & Freedom Hier explodieren die Immobilienpreise – München bleibt Spitze, Köln und Hamburg holen auf

Hier explodieren die Immobilienpreise – München bleibt Spitze, Köln und Hamburg holen auf

Die Immobilienpreise in Deutschland steigen wieder deutlich – besonders in den Metropolen. Der Markt erholt sich, doch der Wohnungsmangel bleibt ein langfristiges Problem trotz politischer Maßnahmen.

Der deutsche Immobilienmarkt dreht wieder auf. Nach der Preisdelle durch die Zinswende 2022 klettern die Preise für Wohnimmobilien im dritten Quartal 2025 bundesweit um 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In den Metropolen wird es noch teurer. Laut „Welt“ verzeichnen München, Düsseldorf, Hamburg und Köln sogar Preisanstiege von mehr als fünf Prozent binnen Jahresfrist. Die Krise scheint überwunden, doch für Wohnungssuchende verschärft sich die Lage weiter.

Preisrallye in den Metropolen

Die Daten des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (VDP) zeigen einen klaren Trend: In den sieben größten Städten steigen die Immobilienpreise mit durchschnittlich 4,6 Prozent deutlich stärker als im Bundesdurchschnitt. Besonders heftig trifft es München, wo die Preisspirale ungebremst nach oben dreht. „Seit dem Frühjahr 2024 geht es für die Immobilienpreise aufwärts“, erklärt VDP-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt laut „n-tv.de“. Die Zahlen gelten als besonders belastbar, da sie auf echten Transaktionsdaten von über 700 Banken basieren. Auch Mieter bekommen die Marktdynamik zu spüren.

Die Neuvertragsmieten in Mehrfamilienhäusern kletterten bundesweit um 3,7 Prozent, wie „Handelsblatt“ berichtet. In Frankfurt und Düsseldorf müssen Mieter mit Steigerungen von rund fünf Prozent rechnen. Der Preisanstieg bei Mehrfamilienhäusern fällt mit über fünf Prozent besonders stark aus – ein klares Signal, dass Investoren wieder verstärkt in den Markt einsteigen.

Wohnungsmangel als Dauerproblem

Der Wohnungsmangel in den Metropolen wird nach Einschätzung von Experten noch Jahre anhalten. Die Bundesregierung versucht gegenzusteuern: Der kürzlich beschlossene Bau-Turbo soll Genehmigungsverfahren beschleunigen. „Er trägt dazu bei, die Planungs- und Genehmigungsprozesse im Wohnungsneubau zu beschleunigen“, so Tolckmitt laut „n-tv.de“. Doch das allein reicht nicht.

Auf dem Tisch liegen weitere Vorschläge, wie etwa staatliche Bürgschaften von 80 Prozent für „Immobiliendarlehen, die großvolumigen Wohnungsneubau ermöglichen“, berichtet „n-tv.de“. Der Erfolg dieser Maßnahmen hängt jedoch stark davon ab, ob die Kommunen die neuen Möglichkeiten pragmatisch nutzen. Zusätzlich müssen die Rahmenbedingungen verbessert werden, um das Problem der hohen Baukosten zu lösen.

Markt hat sich an höhere Zinsen gewöhnt

Die Erholung des Immobilienmarktes zeigt, dass sich Käufer und Bauherren an das höhere Zinsniveau angepasst haben. Nach dem Boom bis 2022 und dem anschließenden Preisrückgang durch steigende Zinsen stabilisiert sich der Markt nun wieder.

„Die Erholungsphase am Immobilienmarkt verfestigt sich weiter – getragen vor allem von der Entwicklung der Wohnimmobilienpreise“, erklärt Tolckmitt laut „n-tv.de“. Während politische Debatten über Mietendeckel und Enteignungen geführt werden, warnt Kai Warnecke, Präsident von Haus&Grund, laut „Welt“: „Mit diesen Forderungen wird sich das Wohnungsproblem in Deutschland weiter verschärfen.“ Die Zahlen des VDP deuten darauf hin, dass marktorientierte Lösungen und Investitionsanreize nötig sind, um den Wohnungsmangel langfristig zu bekämpfen.

Business Punk Check

Der Immobilienboom 2.0 ist da, aber diesmal unter anderen Vorzeichen. Während politische Akteure über Mietendeckel und Enteignungen streiten, ignorieren sie die eigentlichen Probleme: zu wenig Bauland, überbordende Regulierung und explodierende Baukosten. Der Bau-Turbo ist bestenfalls ein Tropfen auf den heißen Stein. Was wirklich fehlt, sind mutige Reformen statt symbolpolitischer Maßnahmen.

Für Investoren bietet die aktuelle Lage dennoch Chancen – besonders im Bereich nachhaltiger und bezahlbarer Wohnkonzepte. Smart-City-Lösungen und modulares Bauen könnten die Kostenspirale durchbrechen. Wer jetzt in innovative Wohnkonzepte investiert, die Nachhaltigkeit und Bezahlbarkeit verbinden, positioniert sich für die nächste Dekade. Der Markt braucht keine politischen Eingriffe, sondern intelligente Lösungen für ein strukturelles Problem.

Häufig gestellte Fragen

  • Lohnt sich der Immobilienkauf in Metropolen trotz der hohen Preise noch?
    Ja, aber mit strategischem Ansatz. In München, Hamburg und Co. bleibt der Wohnraum knapp, was langfristig für stabile Wertentwicklung sorgt. Fokussieren Sie auf Objekte mit Entwicklungspotenzial in aufstrebenden Stadtteilen oder mit Nachhaltigkeitsmerkmalen, die künftig an Wert gewinnen werden.
  • Welche Alternativen gibt es zu den überteuerten Metropolen?
    Smart-Investoren blicken auf die „zweite Reihe“: Mittelgroße Städte mit guter Infrastruktur, Universitäten und wachsender Wirtschaft bieten oft bessere Renditen bei geringerem Einstiegspreis. Achten Sie auf Städte mit positiver Bevölkerungsprognose und expandierenden Unternehmen.
  • Wie wirken sich die steigenden Immobilienpreise auf Startups und den Mittelstand aus?
    Die Preisrallye erschwert die Standortwahl für junge Unternehmen in Metropolen. Viele Startups und Mittelständler weichen bereits auf günstigere B-Lagen oder Umlandgemeinden aus. Flexible Arbeitsmodelle und hybride Bürokonzepte werden zum Wettbewerbsvorteil in der Mitarbeitergewinnung.
  • Welche innovativen Wohnkonzepte könnten den Markt entspannen?
    Modulares und serielles Bauen, Micro-Living und Co-Living-Konzepte sowie die Umnutzung von Gewerbeimmobilien bieten Potenzial. Zukunftsweisend sind auch Quartiersentwicklungen, die Wohnen, Arbeiten und Freizeit intelligent verbinden und dabei Ressourcen schonen.
  • Wie sollten sich Investoren auf die langfristige Wohnungsknappheit einstellen?
    Diversifizieren Sie Ihr Portfolio zwischen Metropolen und aufstrebenden B-Städten. Setzen Sie auf nachhaltige Bauweise und flexible Grundrisse, die verschiedene Nutzungsszenarien ermöglichen. Behalten Sie politische Entwicklungen im Blick – regulatorische Änderungen können Marktdynamiken schnell verändern.

Quellen: „Welt“, „Handelsblatt“, „n-tv.de“