AnlagePunk Crash-Alarm bei Bitcoin: Institutionelle verkaufen Milliarden, Tschechien steigt erstmals ein

Crash-Alarm bei Bitcoin: Institutionelle verkaufen Milliarden, Tschechien steigt erstmals ein

Bitcoin unter 100.000 Dollar – während institutionelle Investoren aussteigen, wagt Tschechiens Zentralbank den Einstieg. Droht der Crash auf 88.000 Dollar oder ist das die Kaufchance?

Der Bitcoin-Kurs befindet sich im freien Fall. Von der 124.000-Dollar-Marke im Oktober 2025 ist die Kryptowährung auf unter 100.000 Dollar abgestürzt. Während Tech-Aktien und Gold boomen, verliert das digitale Gold massiv an Wert. Besonders beunruhigend: Die großen institutionellen Investoren, die den Kurs monatelang nach oben getrieben haben, ziehen sich zurück.

Tschechische Zentralbank als Hoffnungsschimmer

Inmitten des Abwärtstrends sorgt eine überraschende Nachricht für Aufsehen: Die tschechische Zentralbank CNB hat erstmals Bitcoin gekauft. Laut „wiwo.de“ investierte die Bank eine Million US-Dollar in ein Testportfolio aus Bitcoin, Dollar-Stablecoins und tokenisierten Dollar-Einlagen. Die genaue Bitcoin-Menge bleibt jedoch unbekannt. Bereits im zweiten Quartal hatte die CNB rund 18 Millionen Dollar in Coinbase-Aktien investiert, wie „fr.de“ berichtet.

Der Optimismus der Zentralbank steht im krassen Gegensatz zum Verhalten der Wall-Street-Profis. Die Bitcoin-ETFs haben laut „deraktionaer.de“ allein im letzten Monat Abflüsse von 2,8 Milliarden Dollar verzeichnet. Selbst MicroStrategy, lange das Aushängeschild für Bitcoin-Investments, verliert an Strahlkraft. Die Aktie notiert inzwischen auf Parität mit ihrem Bitcoin-Bestand – ein klares Zeichen, dass Anleger nicht mehr bereit sind, für Michael Saylors Leverage-Strategie einen Aufpreis zu zahlen.

Charttechnische Warnsignale häufen sich

Das technische Bild verdüstert sich zusätzlich. Bei Bitstamp fiel der Bitcoin-Kurs zeitweise auf 97.950 Dollar – unter die Tiefstände vom November und Juni 2025. Besonders alarmierend:

Das bevorstehende „Death Cross“, bei dem der 50-Tage-Durchschnitt den 200-Tage-Durchschnitt von oben kreuzt. Analysten von Coinglass halten einen weiteren Absturz auf 88.000 Dollar für realistisch, wie „fr.de“ meldet.

US-Shutdown als zusätzlicher Belastungsfaktor

Die Situation verschärft sich durch politische Faktoren. Das Ende des US-Shutdowns hat zwar die Behörden wieder geöffnet, doch wichtige Inflations- und Beschäftigungsdaten für Oktober werden wahrscheinlich nie veröffentlicht.

Die Fed muss ihre Zinsentscheidungen quasi im Blindflug treffen. Diese Unsicherheit belastet alle Märkte, trifft aber besonders risikoreiche Assets wie Kryptowährungen.

Business Punk Check

Der Bitcoin-Crash entlarvt ein fundamentales Problem des Kryptomarktes: Er ist noch immer ein Spielball institutioneller Investoren. Die Erzählung vom „digitalen Gold“ und „Inflationsschutz“ zerbricht, sobald die Wall Street kalte Füße bekommt. Der durchschnittliche Einstiegskurs kurzfristiger Anleger liegt bei 113.000 Dollar – diese sitzen tief in der Verlustzone. Gleichzeitig zeigen die Käufe der tschechischen Zentralbank, dass Bitcoin langsam im Mainstream-Finanzsystem ankommt.

Die Wahrheit liegt in der Mitte: Bitcoin ist weder das ultimative Kriseninvestment noch ein wertloses Spekulationsobjekt. „Speziell für langfristig orientierte Krypto-Investoren besteht derzeit kein Handlungsbedarf und erst recht kein Grund zur Panik“, so Bitcoin-Experte Nikolas Keßler laut „deraktionaer.de“. Wer jetzt einsteigt, sollte mit weiteren Kursrückgängen rechnen – aber auch wissen, dass institutionelle Verkaufswellen historisch oft die besten Einstiegschancen für Langfristanleger boten.

Häufig gestellte Fragen

  • Ist der Bitcoin-Crash eine Kaufgelegenheit für Privatanleger?
    Für langfristig orientierte Anleger können Kurse unter 100.000 Dollar durchaus attraktiv sein, allerdings sollten sie auf weitere Rückgänge bis möglicherweise 88.000 Dollar vorbereitet sein und ihre Position schrittweise aufbauen, statt alles auf einmal zu investieren.
  • Wie sollten Anleger reagieren, die bei 113.000 Dollar eingestiegen sind?
    Wer bei höheren Kursen eingestiegen ist, sollte seine Investmentstrategie überprüfen, aber nicht in Panik verkaufen. Eine Möglichkeit ist das „Averaging Down“ – also das schrittweise Nachkaufen zu niedrigeren Kursen, um den durchschnittlichen Einstiegspreis zu senken.
  • Welche Bedeutung hat der Einstieg von Zentralbanken für den Bitcoin-Markt?
    Der Kauf durch die tschechische Zentralbank markiert einen wichtigen Meilenstein für die Institutionalisierung von Bitcoin. Sollten weitere Zentralbanken folgen, könnte dies mittelfristig für deutlich stabilere Kurse und eine breitere Akzeptanz sorgen.
  • Wie wirkt sich das „Death Cross“ typischerweise auf den Bitcoin-Kurs aus?
    Das „Death Cross“ gilt als bearishes Signal, das historisch oft weitere Kursrückgänge eingeleitet hat. Allerdings ist es ein verzögerter Indikator, der manchmal auch kurz vor einer Trendwende auftritt. Anleger sollten es als eines von mehreren Signalen betrachten, nicht als alleiniges Verkaufssignal.
  • Welche Alternative haben Anleger, die vom Krypto-Markt enttäuscht sind?
    Enttäuschte Krypto-Anleger könnten Krypto-Aktien wie Coinbase oder Block als Alternative in Betracht ziehen, die vom Krypto-Handel profitieren, aber weniger volatil sind. Auch diversifizierte Blockchain-ETFs bieten ein breiteres Exposure mit reduziertem Einzelrisiko.

Quellen: „wiwo.de“, „deraktionaer.de“, „fr.de“