AnlagePunk Bitcoin im Crash-Modus: BlackRock-ETF löst die Panikwelle aus

Bitcoin im Crash-Modus: BlackRock-ETF löst die Panikwelle aus

Bitcoin rutscht unter 90.000 Dollar – ein Verlust von 29% seit dem Allzeithoch. BlackRock-ETF verzeichnet Rekordabflüsse von 523 Millionen Dollar an einem Tag. Was steckt hinter dem Ausverkauf?

Der Bitcoin-Kurs befindet sich im freien Fall. Nachdem die Kryptowährung Anfang Oktober noch ein Rekordhoch von 126.000 Dollar erreicht hatte, ist sie inzwischen unter die psychologisch wichtige Marke von 90.000 Dollar gerutscht.

Allein in der vergangenen Woche verlor Bitcoin 12 Prozent an Wert, wie Daten von „btc-echo.de“ zeigen. Der iShares Bitcoin Trust ETF von BlackRock verzeichnete am Dienstag mit 523 Millionen Dollar den größten Tagesabfluss seit seiner Auflage im Januar 2024.

Was treibt den Ausverkauf an?

Die Gründe für den Kursrutsch sind vielschichtig. Krypto-Experte Timo Emden spricht von einem „Cocktail aus makroökonomischer Unsicherheit, institutionellen Mittelabflüssen sowie klassischen Gewinnmitnahmen“, so „tagesschau.de“. Anleger befinden sich demnach im „Risk-off-Modus“ und kehren riskanteren Investments den Rücken zu.

Besonders auffällig: Im November haben US-Bitcoin-ETFs bereits Abflüsse von rund 3 Milliarden Dollar verzeichnet, was etwa 32.000 Bitcoin entspricht. Laut „Zeit“ könnte bei einer weiteren negativen Handelswoche sogar der bisherige Negativrekord von 3,56 Milliarden Dollar aus dem Februar übertroffen werden – ausgerechnet im November, der historisch als stärkster Bitcoin-Monat gilt.

Institutionelles Kapital unter der Lupe

Die Rolle institutioneller Investoren wird zunehmend kritisch betrachtet. BitMEX-Mitgründer Arthur Hayes warnt vor einem weiteren Kursrutsch auf 80.000 Dollar, bevor eine Erholung einsetzen könnte. Laut „btc-echo.de“ hält er institutionelles Kapital für überbewertet, da viele ETF-Investoren lediglich auf Arbitrage-Gewinne aus seien und nicht aus langfristiger Überzeugung investierten.

„Der Bitcoin ist mittlerweile an der Wall Street etabliert und längst kein Nischenprodukt mehr“, zitiert „tagesschau.de“ Experte Emden. Gleichzeitig sei ein weiterer Rückgang auf 80.000 Dollar „nicht allzu überraschend“. Die Unsicherheit über den geldpolitischen Kurs der US-Notenbank Fed verstärkt die Nervosität zusätzlich. „Die zuletzt trügerische Ruhe ist mit Zustimmung zum Übergangshaushalt in den USA postwendend in Nervosität umgeschlagen“, erklärt Emden laut „tagesschau.de“.

Business Punk Check

Der aktuelle Bitcoin-Crash entlarvt einen fundamentalen Irrtum vieler Krypto-Enthusiasten: Die angebliche Unabhängigkeit von traditionellen Märkten ist ein Mythos. In Wahrheit reagiert Bitcoin inzwischen wie ein klassisches Risiko-Asset – empfindlich auf makroökonomische Unsicherheiten und Zinsentscheidungen. Die Vorstellung vom digitalen Gold als sicherer Hafen in Krisenzeiten hat sich als Wunschdenken erwiesen. Besonders aufschlussreich: Während Privatanleger bei früheren Korrekturen antizyklisch kauften, verstärken diesmal auch ETF-Investoren den Abwärtstrend. Dies zeigt, wie sehr institutionelles Geld das Krypto-Ökosystem verändert hat.

Smart Money agiert hier nicht als Stabilisator, sondern als Verstärker von Marktbewegungen. Für Anleger bedeutet das: Die alten Krypto-Spielregeln gelten nicht mehr. Wer jetzt noch auf die „Buy the Dip“-Strategie setzt, könnte schmerzhaft lernen, dass der Markt seine Dynamik grundlegend verändert hat.

Häufig gestellte Fragen

  • Ist der aktuelle Bitcoin-Einbruch ein guter Einstiegszeitpunkt?
    Nicht unbedingt. Anders als bei früheren Korrekturen verstärken diesmal auch institutionelle Investoren den Abwärtstrend. Ein Kursrutsch auf 80.000 Dollar wäre laut Experten nicht überraschend. Statt blindem „Buy the Dip“ empfiehlt sich eine gestaffelte Positionierung mit klaren Stop-Loss-Marken.
  • Wie sollten Anleger ihre Krypto-Investments jetzt absichern?
    Diversifikation ist entscheidend. Statt alles auf Bitcoin zu setzen, sollte das Krypto-Portfolio auf verschiedene Assets verteilt werden. Gleichzeitig ist es ratsam, den Krypto-Anteil am Gesamtportfolio zu überprüfen und gegebenenfalls zu reduzieren. Setzen Sie klare Ausstiegsmarken und handeln Sie konsequent.
  • Welche Rolle spielen Bitcoin-ETFs wirklich für den Markt?
    ETFs haben die Marktdynamik fundamental verändert. Sie bringen institutionelles Kapital, das oft kurzfristiger und renditeorientierter agiert als überzeugte Krypto-Investoren. Dies kann zu höherer Volatilität führen. Beobachten Sie die ETF-Zu- und Abflüsse als wichtigen Indikator für kurzfristige Marktbewegungen.
  • Ist die These vom Bitcoin als „digitales Gold“ und Inflationsschutz widerlegt?
    Die aktuelle Marktphase zeigt deutlich, dass Bitcoin sich eher wie ein Risiko-Asset verhält und nicht wie ein sicherer Hafen. Die Korrelation mit Tech-Aktien ist höher als mit Gold. Als Inflationsschutz eignet sich Bitcoin daher nur bedingt und sollte entsprechend in der Asset-Allokation berücksichtigt werden.

Quellen: „btc-echo.de“, „Zeit“, „tagesschau.de“