Startup & Scaling Von Hype zu Härte: VC Jennifer Neundorfer erklärt, welche Startups im KI-Overload noch Chancen haben

Von Hype zu Härte: VC Jennifer Neundorfer erklärt, welche Startups im KI-Overload noch Chancen haben

Während die Startup-Welt im KI-Rausch schwelgt, warnt Venture-Investorin Jennifer Neundorfer vor Ermüdungserscheinungen bei Investoren und erklärt, welche Gründer im kommenden Marktabschwung überleben werden.

Der KI-Goldrausch hat die Startup-Szene fest im Griff. Doch während täglich neue Künstliche-Intelligenz-Projekte aus dem Boden sprießen, macht sich bei Investoren bereits Ermüdung breit. Immer mehr KI-Pitches klingen identisch, berichtet Jennifer Neundorfer, Mitgründerin von January Ventures, im Equity-Podcast während der TechCrunch Disrupt.

Jenseits der 10x-Verbesserung

„Ich begeistere mich für Gründer, die KI nicht nur für inkrementelle Verbesserungen nutzen, sondern völlig neue Erfahrungen, Workflows oder Verhaltensweisen schaffen“, erklärt Neundorfer laut „TechCrunch“. Ihr Investmentfokus liegt auf Innovationen, die komplett neue Kategorien definieren, statt bestehende Lösungen lediglich zu optimieren. Die Herausforderung für Gründer wächst dabei täglich. Mit zunehmender KI-Sättigung wird es schwieriger, aus der Masse herauszustechen. „Gründer brechen durch, wenn sie Investoren klar kommunizieren können, warum ihr Ansatz sich von Dutzenden ähnlicher Startups unterscheidet und warum ausgerechnet ihr Team diese Vision umsetzen kann“, so Neundorfer.

Marktkorrektur voraus

Ob wir uns in einer KI-Blase befinden oder nicht – eine Marktkorrektur steht bevor, prognostiziert die Investorin. Viele Unternehmen, die aktuell mit Investorengeldern überschüttet werden, könnten diese Korrektur nicht überleben. Die Gewinner werden laut „TechCrunch“ jene sein, die „wirklich kategoriedefinierende Unternehmen“ aufbauen und antizipieren, wohin sich die Technologie entwickelt. Neundorfer identifiziert klare Erfolgsfaktoren: „Gründer, die der Kurve voraus sind und am Rand des heute Möglichen bauen. Gründer, die den Markt lesen und verstehen, was ihre Kunden wirklich wollen – statt nur zu bauen, was technisch machbar ist.“.

Business Punk Check

Die KI-Euphorie gleicht einem Déjà-vu der Dotcom-Ära: Jeder will mitspielen, wenige verstehen das Spiel. Der entscheidende Unterschied zwischen Hype und nachhaltiger Innovation? Echte Problemlösung statt Tech-Spielerei. Während 90% der aktuellen KI-Startups identische Lösungen für nicht existierende Probleme entwickeln, werden die Überlebenden jene sein, die Technologie als Mittel zum Zweck betrachten. Die wahre Herausforderung liegt nicht im Einsatz von KI, sondern im Verständnis menschlicher Bedürfnisse. Gründer sollten sich fragen: Löst meine Technologie ein echtes Problem oder bin ich nur Teil des Hypes? Die kommende Marktkorrektur wird unbarmherzig zwischen beiden unterscheiden.

Häufig gestellte Fragen

  • Wie können KI-Startups sich von der Masse abheben?
    Statt inkrementeller Verbesserungen sollten Gründer auf völlig neue Nutzererfahrungen setzen. Entscheidend ist die klare Kommunikation des Alleinstellungsmerkmals und warum ausgerechnet dieses Team zur Umsetzung prädestiniert ist.
  • Woran erkennt man nachhaltige KI-Innovation jenseits des Hypes?
    Nachhaltige KI-Lösungen adressieren konkrete Probleme statt technologiegetriebener Spielereien. Achten Sie auf Startups, die vom Kundenbedürfnis ausgehen und nicht von technischen Möglichkeiten.
  • Welche Gründertypen werden die kommende Marktkorrektur überleben?
    Überlebenschancen haben Gründer, die am Rand des technisch Möglichen arbeiten, Marktentwicklungen antizipieren und ein tiefes Verständnis für Kundenbedürfnisse mitbringen – statt blindem Technologiefokus.
  • Wie sollten Investoren ihre KI-Portfolios auf die Marktkorrektur vorbereiten?
    Priorisieren Sie Investments in Teams, die echte Probleme lösen und nicht nur technische Spielereien entwickeln. Achten Sie auf solide Geschäftsmodelle und Gründer, die Kundenbedürfnisse über technologische Möglichkeiten stellen.

Quellen: „TechCrunch“