Events Interview: TikTok Awards 2025 – Kreativität schlägt Kapital

Interview: TikTok Awards 2025 – Kreativität schlägt Kapital

In Berlin wird’s am 25.11.25 laut, bunt – und wirtschaftlich relevant: Die TikTok Awards 2025 zeichnen nicht nur Creator*innen, sondern auch Marken für ihre kreativsten Auftritte aus. Erstmals wird das Spektakel nicht nur auf @TikTok_Deutschland, sondern europaweit live auf Joyn gestreamt und danach on demand verfügbar sein.

Ein Business-Punk-Interview mit TikTok-Manager David Roland über Anti-Werbung, Community-Macht und die Awards 2025.

Kurz bevor Community und Jury entscheiden, wer die Bühne rockt, haben wir mit David Roland, Head of Global Business Solutions DACH bei TikTok, gesprochen. Über digitale Streitkultur, Award-Demokratie, Buch-Hypes, Markenmut – und die Frage: Was wäre TikTok, wenn es eine Person wäre?

TikTok ist nicht der Star. TikTok ist die Bühne.

Business Punk: Die TikTok Awards 2025 finden erneut in Berlin statt. Was macht die Stadt für TikTok zum idealen Standort – und bleibt Berlin langfristig die Heimat der Show?

David: Berlin ist schnell, dynamisch und pulsiert mit frischen Ideen – genau wie unsere Community auf TikTok. Damit passt die Hauptstadt perfekt zu den Awards und ist zudem ein wichtiger Treffpunkt für viele unserer erfolgreichen Creator*innen und auch Marken. Unser Fokus liegt darauf, die erfolgreichsten und kreativsten TikTok Kampagnen ins Rampenlicht zu stellen. Fürs Erste freuen wir uns, die Awards in dieser inspirierenden Umgebung zu veranstalten, alles Weitere sehen wir in der Zukunft.

Business Punk: Seit dem Start 2023 haben sich die Kategorien von fünf auf zehn erweitert. Was treibt dieses Wachstum – neue Bedürfnisse der Community, strategische Prioritäten oder einfach mehr kreative Vielfalt?

David: Die Ausweitung der Creator*innen‑Kategorien ist ein klares Zeichen für die kreative Vielfalt und die Weiterentwicklung der Plattform – wir reagieren hier auf die Entwicklung der Community. Mittlerweile wird sich über so viele und verschiedene Bereiche, von Food über Sport bis hin zu Musik oder Lerninhalte auf TikTok, ausgetauscht, diskutiert und inspiriert. Auch bei den Ad Awards haben wir eine neue Kategorie. Mit dem „Greatest Impact Award“ zeichnen wir erstmals Kampagnen aus, die reale, gesellschaftliche Wirkung entfalten.

Business Punk: In diesem Jahr haben sich zwei Creatorinnen wegen feindlicher Kommentare freiwillig zurückgezogen. Wie geht TikTok mit solchen Situationen um – und was sagt das über die digitale Kultur 2025 aus?

David: Wir bedauern sehr, dass sich die beiden Creatorinnen dazu entschlossen haben, ihre Teilnahme zurückzuziehen. Gleichzeitig respektieren wir diese persönliche Entscheidung und schätzen ihr offenes Feedback. Wir möchten betonen, dass wir hinter dem nominierten Video wie auch allen anderen Nominierungen stehen und die Arbeit, den Einsatz und die Kreativität von Creator*innen wertschätzen.

Und um es kann klar zu sagen: Hass und Hetze haben auf TikTok keinen Platz. So werden über 93 Prozent der Verstöße gegen Hassrede und hasserfülltes Verhalten proaktiv von TikTok entfernt ohne vorherige Aufrufe. Darüber hinaus bieten wir eine ganze Reihe von Tools und Funktionen, mit denen Nutzer*innen kontrollieren können, wer mit ihren Inhalten und ihrem Konto interagiert. Wir arbeiten kontinuierlich daran, unsere Schutzmechanismen weiterzuentwickeln, um Creator*innen noch besser zu unterstützen.

Kreative brauchen Schutzräume für ihre Arbeit, Nutzer*innen einfach anwendbare Tools für mehr Kontrolle. Dies ist eine gemeinsame Aufgabe für Plattformen, Creator*innen und die gesamte Community.

Business Punk: Die Creator Awards basieren auf Community-Voting. Wie verhindern Sie, dass das Ganze zu einem reinen Popularitätsranking wird – statt zu einer Auszeichnung für kreative Qualität?

David: Wir zeichnen die Creator*innen aus, die mit ihren kreativen Ideen, starken Meinungen und sicherem Gespür für Trends die Community in diesem Jahr geprägt haben. Vor dem Community‑Voting wurden die erfolgreichsten Creator*innen datenbasiert ausgewählt. Dazu wurden verschiedene Faktoren mit einbezogen, unter anderem Follower*innen‑Wachstum, Videoaufrufe sowie individuelle Alleinstellungsmerkmale der Videos. Danach liegt die Entscheidung in der Hand der Community, aber ich persönlich könnte mich bei der starken Auswahl kaum entscheiden. Genauso bei den Ad Awards: Dort sind wirklich spannende Kampagnen mit starken Ergebnissen dabei. Hier wiederum beurteilt eine hochkarätige Jury aus 15 Marketing-Expert*innen, die die Einreichungen kritisch nach strategischer und kreativer Leistung prüfen und diskutieren. Am Ende haben diese starken Stimmen aus den unterschiedlichsten Bereichen der Branche – von Marken über Agenturen bis NGOs – am Jury Day wirklich intensiv diskutiert, bis eine Entscheidung getroffen wurde. Das Ergebnis sehen wir am 25. November.

Business Punk: Was unterscheidet die „DACH-TikTok-DNA“ am stärksten von anderen Märkten wie UK, USA oder Brasilien? Welche Trends sind 2025 für Sie besonders typisch?

David: Als globale Plattform sehen wir bei uns globale Trends, die auch in Deutschland auf große Begeisterung treffen, z. B. rund um die Dubai‑Schokolade, die Lidl eindrucksvoll genutzt hat und die direkt im TikTok Shop ausverkauft war – nach 18 Minuten. Aber natürlich gibt es auch Trends, die in Deutschland besonders stark sind, z. B. die riesige #BookTok Community. Wir haben gerade auf der Frankfurter Buchmesse die TikTok Book Awards vergeben. In Deutschland entdecken immer mehr junge Menschen ihre Leidenschaft für Bücher und kaufen diese vor Ort: 2024 waren es über 25 Millionen über #BookTok empfohlene Bücher.

Business Punk: Creator Awards und Ad Awards finden am selben Abend statt. Was verrät diese Kombination über die Entwicklung der Creator Economy – und über die Rolle von TikTok darin?

David: Damit zeigen wir, was für uns selbstverständlich ist. Kommunikation auf TikTok funktioniert anders – auf Augenhöhe mit der Community –, und Teil davon sind eben Creator*innen, aber auch Marken. Die Marken, die das verstanden haben, sind auch am erfolgreichsten. Ob Duolingo, die sofort mit Duo in Berlin beim Treffen mit der Community zum Pudding‑mit‑der‑Gabel‑Essen dabei sind, oder KFC, die die East Asian Pop Culture Community für sich entdeckt und einen kulturell relevanten Hebel genutzt haben. In vielen Kampagnen arbeiten Creator*innen auch eng mit Marken zusammen, so auch a&o Hostels mit ihrer „Where To Go“-Kampagne, bei der sogar ein Song für die Community entstanden ist.

Business Punk: Wenn TikTok selbst im Publikum sitzen würde – wäre es der Popstar, der Philosoph, der CEO oder das Meme?

David: TikTok ist mehr die Bühne – aber dann sowohl für Popstars, Philosoph*innen, CEOs und Trends. Wir bieten einen Ort für kreative Ideen und Austausch. Bei uns treffen Menschen mit denselben Interessen aufeinander, tauschen sich aus, bilden Communities und entdecken neue Leidenschaften und Produkte – und das mittlerweile für jede*n Vierte*n in Deutschland.

Vielen Dank an David Roland für das Gespräch – und den Blick hinter die Kulissen einer Plattform, auf der Kreativität längst die härteste Währung ist.


Vorhang auf: Die offiziellen Links

Infos zur Show: 👉 TikTok Ad Awards 2025 (Website)

Shortlists der Kampagnen: 👉 Bundesliga, BVG, NIVEA, Telekom & Co. führen das Rennen der besten TikTok-Kampagnen an.

Shortlists der Creator*innen: 👉 Ikkimel, Levi Penell & weitere Nominees