Productivity & New Work Fünf Gründer, die mit ihrem unkonventionellen Denken ihre Branche revolutioniert haben

Fünf Gründer, die mit ihrem unkonventionellen Denken ihre Branche revolutioniert haben

„Das Rad neu erfinden“ meint, etwas Bestehendes drastisch zu verbessern oder gleich ganz neu zu entwickeln. Nun wurde das Rad schon mehrfach neu erfunden: Zu Beginn war es aus vermutlich aus Stein, dann aus Holz, schließlich Gummi und Kettenfahrzeuge haben nochmal ein ganz andere Art von „Bereifung“.

Das Rad ihrer Branche haben die folgenden Gründer mit ihren Ideen ganz sicher neu erfunden und damit der Gesellschaft ihren Stempel aufgedrückt. Zumindest so lange, bis jemand etwas Neues erfindet. Aber das kann dauern; das Holzrad war Jahrtausende in Gebrauch, bevor es abgelöst wurde.

Sean Rad, Gründer von Tinder

Sean Rad Tinder

Die revolutionierte Branche:

Klar, das Dating, auch Prä-Paarungsverhalten genannt. Vor Tinder gab es zwar schon Online-Dating, man wollte jedoch keine der Websites nutzen. Denn entweder waren es Scam-Seiten oder – noch schlimmer – dort tummelte sich die Elterngeneration. Den Partner fürs Leben nur durch Zufall im Freundeskreis oder auf der Arbeit kennenzulernen, können sich viele heute kaum noch vorstellen.

Was er anders macht:

Schnell, schneller, Tinder. Kein endloses Herumpfeilen an einzelnen Wörtern, kein perfekt auf einen selbst abgestimmter Lebenspartner und keine Kosten mehr. Tinder war mutig genug, Dating auf das herunterzubrechen, auf das es zu Beginn ankommt: Würde ich mein Gegenüber flachlegen wollen? Und hat damit genau ins Herz des rastlosen, immer nach Neuem suchenden Herz des Großstadtmenschen getroffen.

Anekdote:

Da gibt es so einige: Politiker, die bei Tinder Wahlwerbung machen, Profile, die mehr Sales Pitches als Paarungsgesuch sind und natürlich viele gefundene Lieben. Fragt eure Freunde.

Historisches Vorbild:

Natürlich konnte es vor dem Smartphone-Zeitalter kein Tinder geben. Das schnelle Aussuchen von möglichen Partnern hingegen ist ein alter Hut und nennt sich Brautschau. Solche wenig feministischen Bräuche leben bis heute fort. In Bulgarien beispielsweise findet einmal im Jahr ein Heiratsmarkt statt, bei der die jungen Leute der Gruppe der sogenannten Kesselflicker sich taxieren und Interessen anmelden können.

Kritik:

Es geht nur noch um Bumsen, Oberflächlichkeit ist King und selbst Menschen in Beziehungen halten Ausschau nach dem noch besseren Partner – all das gab es schon vor Tinder. Doch Tinder hat diesen Trends sicherlich Zunder gegeben. Kann man als Befreiung der Liebe sehen oder Abstumpfen in Gefühlsdingen.

 

Satoshi Nakamoto, Erfinder von Bitcoin

Satoshi Nakamoto Bitcoin

Die revolutionierte Branche:

Geld, und zwar vollkommen. Als ob das nicht reichen würde, ist das Potenzial von Kryptowährungen, von denen Bitcoin die erste war, noch viel größer: Irgendwann könnten alle Verträge ohne Notar, Anwalt oder andere Mittler abgeschlossen werden.

Was er anders macht:

So ziemlich alles: Von der Geldschöpfung (Zentralbank bzw. Großbanken vs. Rechenleistung) darüber, wie es kontrolliert (Zentralbank vs. Kollektiv ), aufbewahrt (Bank bzw. Matratze vs. digitales Wallet) und ausgegeben (physisch vs. rein digital) wird. Kein Stein bleibt auf dem anderen. Und die Möglichkeiten für die Ausschaltung von Mittelsmännern sind unendlich: heutige Mittler wie Airbnb könnten zugunsten eines dezentralen Netzwerkes fallen.

Anekdote:

Satoshi Nakamoto wurde 2015 beinahe für den Nobelpreis in Ökonomie vorgeschlagen. Einziges Problem dabei: Bis heute weiß niemand, wer Satoshi Nakamoto wirklich ist. Und nur Personen mit geklärter Identität können für den Preis nominiert werden.

Historisches Vorbild:

Digitales Geld gab es zwar, war aber stinknormales Geld in digitaler Form. Überhaupt immaterielles Geld, auch Giral- oder Buchgeld genannt, gibt es schon viele hundert Jahre. Die dezentrale Steuerung ohne Banken hingegen ist wirklich bahnbrechend neu.

Kritik:

Neben den teils extremen Kursschwankungen von Kryptowährungen haben sie noch ein ganz anderes Problem: ihren ökologischen Fußabdruck. Denn die für Kryptogeld nötigen Berechnungen verschlingen gigantische Mengen an Energie. Auch Anwendungen in der realen Welt lassen in größerem Umfang bisher noch auf sich warten.

Hier geht es weiter zu den nächsten Gründern.

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