Leadership & Karriere Warum Mallorcas Hauptstadt ideal für Startups ist

Warum Mallorcas Hauptstadt ideal für Startups ist

Von wegen mañana: Ehrgeizige Gründer in Palma de Mallorca suchen ihr Glück in Hightech und skalierbaren Geschäften. Was sie hier nebenbei bekommen, ist nicht weniger als das Eldorado der Work-Life-Balance

Wichtige Sätze, das weiß jeder, haben immer einfach formuliert zu sein. Besonders wenn der Inhalt jahrelang crossmedial antrainiertes Wissen aufspalten soll. Darum hier ohne große Vorrede ein paar echte Subjekt-Prädikat-Brecher: Mallorca ist der weltweit führende Standort im Bereich Traveltech. In Palma sitzen Techunternehmen mit Milliardenbewertung. Direkt in der Stadt wird ein Lifestyle-Produkt erdacht und gebaut, das als Fortbewegungsmittel für jede Metropole taugt. Die Gründerszene besteht aus hungrigen Menschen. Diese Menschen sind ganz bewusst hier.

Das war die nötige Aufräumarbeit. Denn Palma de Mallorca brüstet sich nicht gerade damit, ein Hightech-Standort zu sein, dabei gibt es im Norden der Stadt den Parc Bit, eine vor rund 15 Jahren gegründete Initiative aus Beton, um Start-ups ein Zuhause zu geben. Irgendwann einmal soll sogar eine U-Bahn aus der Stadt hinauffahren.

Wenn man um die dort in die Landschaft geklotzten Gebäude streicht, fällt einem auf, dass nicht alles vermietet ist. Es kann am Nachmittag liegen, aber es herrscht eine grundentspannte Feiertagsstimmung – Katzen dösen am Wegesrand, eine Reinigungskraft schiebt langsam ihren Wagen vor sich her, nicht mal im Café sitzt gerade jemand. Und doch, findet man heraus, passiert hier einiges.

Der bekannteste Mieter im Parc Bit ist Jordi Ber. Sein Unternehmen Habitissimo ist so etwas wie das Myhammer für den spanischsprachigen Raum. Nur ist Ber mit seinen Mitarbeitern gerade bei einem Offsite-Event ein paar -Taximinuten westlich der Stadt, ob man nicht dazukommen will? Das kommt einem erst einmal komisch vor, denn, haha, ist Mallorca nicht selber schon ein gigantisches Offsite? Ber ignoriert den Witz höflich und legt auf.

Später dann, beim Offsite in einem Veranstaltungsraum – die Flipcharts mit den neuen Ideen sind verräumt, die für den Tag gebuchte Expertin für Company-Culture sitzt mit den Teilnehmern von Habitissimo beim Kaffee – erzählt Ber, dass er schon seit zehn Jahren auf der Insel ist.

Die Magie Mallorcas

Eigentlich entsprang Habitissimo einem Inkubator in Barcelona, „aber schon nach sechs Monaten haben wir alles hier rübergebracht“. Ber hat dort nur die Mindestzeit abgesessen und ist dann die nicht mal eine Flugstunde weiter nach Osten gezogen. „Die waren dort darüber nicht happy, die dachten, die Stadt wäre besser.“ Aber warum Mallorca statt der Metropole?

Nun, sagt er, einerseits ist seine Frau von Mallorca, und die Familie, das wird einem hier immer wieder erzählt, hat eine enorme Sogkraft. „Andererseits habe ich gemerkt, dass ich hier viel besser arbeiten kann. Ungestörter.“ Ber hat noch immer sein Businessnetzwerk in Barcelona, das er auch nicht missen will.

Aber er sagt, dass die Lage mit den Fluganbindungen in Europa perfekt sei. Auch der Parc Bit sei für ihn bestens geeignet – alles ambitionierte Techunternehmen, die da sitzen, „man ist nicht einsam“. Gleichzeitig aber auch eine Ruhe und Abgeschiedenheit, die er in Barcelona nicht gefunden hat.

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