Productivity & New Work Kanadierinnen entdecken Bakterium, das Plastik aus den Ozeanen in Wasser umwandelt

Kanadierinnen entdecken Bakterium, das Plastik aus den Ozeanen in Wasser umwandelt

Wir erzählen euch nichts Neues, wenn wir sagen, dass die hohe Verschmutzung unserer Ozeane ein großes Problem auf dem Planeten ist. Nach jüngsten Untersuchungen ist es wahrscheinlich, dass wir im Jahr 2050 in den Gewässern der Meere mehr Kunststoff als Lebewesen finden werden. Denn: Ist Plastik erst einmal erzeugt, kriegt man es (fast) nicht mehr weg. Grund genug also, dringend nach möglichen Lösungen zu suchen, um es nicht so weit kommen zu lassen.

Patente und Finanzierung bereits vorhanden

Eine smarte Lösung könnte eine Erfindung von Jeanny Yao und Miranda Wang sein. Die beiden Kanadierinnen begaben sich bereits in ihrer Schulzeit auf die Suche nach neuen Bakterien zum biologischen Abbau von Plastik – mit dem Fokus auf den Abbau von Phthalaten, schädlichen Weichmachern.

Herausgekommen ist ein Bakterium, welches Kunststoff aus Ozeanen aufnimmt und es in CO2 und Wasser umwandelt. Yao und Wang haben bereits Patente und eine Finanzierung von 400.000 Dollar erhalten, um mit der Entwicklung des Produkts zu beginnen. Die beiden sind gerade mal 23 und 24 Jahre alt.

In der Wissenschaft sind die beiden schon länger bekannt, gewannen sie mit dem biotechnologischen Verfahren doch bereits fünf Preise und waren die Jüngsten, die den „Pearlman“-Wissenschaftspreis gewonnen haben.

Zunächst werden die Bestandteile von Kunststoff durch ein Lösungsmittel aufgebrochen. Danach sorgen Enzyme für eine Auflösung in leichter zersetzbare Verbindungen. Geplant ist, mobile Säuberungsstationen wie Lkws oder schwimmende Behälter zu benutzen, die eine 150.000 Liter-Aufbereitungsstationen an Board haben. Vorteil davon wäre, dass das Plastik vor Ort umgewandelt werden kann und nicht erst transportiert werden muss.

Ziel ist es, dass die Transformation von Kunststoff zu Wasser gerade mal 24 Stunden dauert – was wirklich vielversprechend ist.

Schon als Studentinnen waren sie Gründerinnen

Schon neben der Uni hatten die beiden auch ihr eigenes Unternehmen Biocellection gegründet. Ihr biotechnologisches Verfahren soll noch viel mehr können und die gesamte Industrie umkrempeln. „Es wird fast unmöglich sein, die Leute dazu zu bringen, auf die Verwendung von Plastik zu verzichten“, sagt Wang auf Nachfrage von Fast Company. „Wir brauchen eine neue Technologie, um die Kunststoffe aufzulösen. Alles in der Natur sollte biologisch abbaubar sein.“

2020 wollen sie raus dem Labor und ihre Technologie testen.

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