AnlagePunk AMD und OpenAI: Chip-Deal lässt Aktie explodieren

AMD und OpenAI: Chip-Deal lässt Aktie explodieren

AMD schließt Mega-Deal mit OpenAI: Aktie schießt um 38 Prozent nach oben. Der Chip-Hersteller liefert KI-Prozessoren und gewährt OpenAI Zugang zu 160 Millionen Aktien – unter besonderen Bedingungen.

Der Kampf um die KI-Vorherrschaft erreicht die nächste Stufe. AMD hat einen mehrjährigen Liefervertrag mit OpenAI unterzeichnet und damit einen Börsenrausch ausgelöst. Nach Bekanntgabe der Partnerschaft schoss die AMD-Aktie zeitweise um 38 Prozent in die Höhe, wie „Bild“ berichtet. Selbst nach der ersten Euphorie blieb ein Plus von 28 Prozent bestehen – ein deutliches Signal, wie strategisch wertvoll die Verbindung zum ChatGPT-Entwickler eingeschätzt wird.

Der Deal im Detail

Der Vertrag sieht vor, dass AMD in großem Umfang Grafikprozessoren (GPUs) an OpenAI liefert – jene Hochleistungschips, die für das Training und den Betrieb von KI-Systemen unverzichtbar sind. Laut „Bild“ umfasst die Vereinbarung GPUs mit einer Gesamtleistung von sechs Gigawatt.

Die ersten Lieferungen der sogenannten „MI450“-Chips sollen in der zweiten Jahreshälfte 2026 erfolgen. AMD-Manager Forrest Norrod bezeichnet die Partnerschaft als „Wendepunkt, nicht nur für AMD, sondern für die gesamte Branche“, so „Bild“. Mit dieser Aussage unterstreicht er die transformative Bedeutung des Deals für den Chip-Hersteller, der bislang im KI-Chip-Markt hinter Marktführer Nvidia zurücklag.

Strategische Beteiligung mit Hürden

Besonders bemerkenswert: AMD gewährt OpenAI im Rahmen der Vereinbarung Zugang zu bis zu 160 Millionen Unternehmensanteilen – zu einem symbolischen Preis von nur 0,01 Dollar pro Aktie, wie „Bild“ dokumentiert. Der aktuelle Marktwert liegt bei etwa 165 Dollar pro Aktie. Der Clou: Die Beteiligung ist an strenge Bedingungen geknüpft.

OpenAI kann die Anteile nur stufenweise erwerben und muss dabei ambitionierte Meilensteine erfüllen. Dazu gehört unter anderem, dass der AMD-Aktienkurs auf über 600 Dollar steigen muss – eine Vervielfachung des aktuellen Werts. Damit schafft AMD einen cleveren Anreizmechanismus: OpenAI hat ein direktes Interesse am langfristigen Erfolg des Chip-Herstellers.

Rechenpower für KI-Giganten

Für OpenAI kommt der Deal zur rechten Zeit. Das Unternehmen benötigt dringend zusätzliche Rechenkapazitäten für seine KI-Modelle. Laut „Bild“ arbeitet OpenAI aktuell am milliardenschweren Projekt „Stargate“, das den Bau zahlreicher neuer KI-Rechenzentren vorsieht. Die ersten AMD-Aktien soll OpenAI bereits erhalten, sobald im kommenden Jahr die ersten KI-Chips übergeben werden.

Interessant: Erst vor zwei Wochen hatte OpenAI eine ähnliche Partnerschaft mit Branchenprimus Nvidia geschlossen. Die Nvidia-Aktien reagierten auf den AMD-Deal mit leichten Kursverlusten, berichtet „Bild“. OpenAI setzt offenbar auf eine Multi-Vendor-Strategie, um seine Abhängigkeit von einzelnen Chip-Lieferanten zu reduzieren.

Business Punk Check

Der AMD-OpenAI-Deal ist mehr als nur ein weiterer Tech-Vertrag – er markiert einen Wendepunkt im KI-Chip-Markt. Bislang dominierte Nvidia diesen Sektor nahezu monopolartig. AMD etabliert sich nun als ernstzunehmende Alternative.

Die Aktienkomponente des Deals ist besonders clever: Statt einfach Chips zu verkaufen, bindet AMD seinen Kunden langfristig und schafft gemeinsame Erfolgsinteressen. Für OpenAI bedeutet die Partnerschaft weniger Abhängigkeit von Nvidia und mehr Verhandlungsmacht. Die wahre Herausforderung bleibt jedoch die Lieferzeit: Die ersten Chips kommen erst 2026 – eine Ewigkeit im KI-Wettlauf. Bis dahin könnte der Markt bereits völlig anders aussehen.

Häufig gestellte Fragen

  • Kann AMD tatsächlich Nvidias KI-Dominanz brechen?
    AMD hat mit diesem Deal einen wichtigen Schritt gemacht, aber Nvidia behält einen erheblichen technologischen Vorsprung. Entscheidend wird sein, ob AMD seine MI450-Chips wie versprochen liefern kann und ob diese mit Nvidias nächster Generation mithalten können. Unternehmen sollten ihre KI-Infrastruktur daher weiterhin auf mehrere Anbieter verteilen.
  • Lohnt sich für Investoren der Einstieg bei AMD nach dem Kurssprung noch?
    Die Kursexplosion reflektiert bereits viele positive Erwartungen. Langfristig könnte AMD jedoch weiter profitieren, wenn der Chip-Hersteller seinen KI-Marktanteil ausbaut. Anleger sollten die tatsächlichen Auslieferungszahlen und Performance-Daten der neuen Chips abwarten, bevor sie größere Positionen aufbauen.
  • Welche praktischen Auswirkungen hat der Deal auf KI-Entwickler?
    Mehr Wettbewerb im KI-Chip-Markt bedeutet langfristig sinkende Preise und bessere Verfügbarkeit. Kurzfristig ändert sich für KI-Entwickler wenig, da die AMD-Chips erst 2026 in größeren Mengen verfügbar sein werden. Unternehmen sollten ihre KI-Roadmap jedoch bereits jetzt anpassen und verschiedene Hardware-Optionen evaluieren.
  • Was bedeutet OpenAIs Multi-Vendor-Strategie für die KI-Branche?
    OpenAIs parallele Partnerschaften mit Nvidia und AMD zeigen, dass kein einzelner Chip-Hersteller den KI-Bedarf decken kann. Diese Diversifizierungsstrategie wird zum Standard werden. Unternehmen sollten bei ihrer KI-Implementierung ebenfalls auf Technologie-Diversität setzen, um Abhängigkeiten zu vermeiden.

Quellen: „Bild“