AnlagePunk Bitcoin auf 28 Millionen? Warum die Kursprognosen immer absurder werden

Bitcoin auf 28 Millionen? Warum die Kursprognosen immer absurder werden

Von 150.000 bis 28 Millionen Dollar: Die Bitcoin-Kursziele werden immer extremer. Doch was steckt hinter den ambitionierten Prognosen der Krypto-Experten? Eine kritische Analyse der Zahlenspiele.

Die Zahlen werden größer, die Schlagzeilen lauter. Während Bitcoin neue Höchststände erklimmt, überbieten sich Experten mit immer spektakuläreren Kursprognosen. Von konservativen 150.000 Dollar bis hin zu schwindelerregenden 28 Millionen – die Bandbreite könnte kaum extremer sein. Doch was treibt diese Prognose-Inflation an? Und welche Interessen verfolgen die selbsternannten Marktpropheten?

Die Prognose-Hierarchie: Vom Realismus zur Utopie

Am unteren Ende der Skala bewegen sich noch vergleichsweise bodenständige Vorhersagen. Gene Munster von Deepwater Asset Management sieht den Bitcoin bei 150.000 Dollar, während Matthew Sigel von Van Eck bis Ende 2025 mit 180.000 Dollar rechnet. Das Analystenhaus Bernstein prognostiziert 200.000 Dollar und begründet dies mit einer erwarteten kryptofreundlichen Politik unter Trump und steigendem institutionellem Interesse.

Deutlich ambitionierter wird es bei Jan Van Eck, CEO des gleichnamigen Unternehmens. Er hält langfristig 300.000 Dollar für realistisch – basierend auf der These, dass Bitcoin die Hälfte der Marktkapitalisierung von Gold erreichen könnte. Der Kryptovermögensverwalter Bitwise setzt noch einen drauf und nennt 500.000 Dollar als Zielmarke, falls die US-Regierung einen strategischen Bitcoin-Reserveplan umsetzt.

Die Millionen-Dollar-Fraktion

In einer eigenen Liga spielen die Prognosen von Branchengrößen wie Michael Saylor und Cathie Wood. Saylor, CEO von Strategy und bekannter Bitcoin-Maximalist, erklärt den aktuellen Kurs von rund 95.000 Dollar zum bloßen Vorspiel: Bitcoin wird eine Million Dollar erreichen, bevor Vermögensberater Bitcoin-Investments als akzeptabel einstufen. Danach sei sogar ein Anstieg auf zehn Millionen Dollar möglich.

Ähnlich optimistisch zeigt sich Cathie Wood, CEO von Ark Invest. Sie sieht Bitcoin in den nächsten zehn Jahren bei 1,5 Millionen Dollar – begründet mit der wachsenden Akzeptanz als „digitales Gold“ und der zunehmenden institutionellen Nachfrage.

Den Vogel schießt jedoch Jack Mallers ab, Gründer des Krypto-Zahlungsanbieters Strike. Seine Vision: 22 bis 28 Millionen Dollar pro Bitcoin. Seine Begründung: Die Kryptowährung sei als Wertspeicher einzigartig positioniert und könne problemlos mit traditionellen Vermögenswerten konkurrieren.

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