AnlagePunk Bitcoin bricht den Fluch: Rektember wird zum Bullenfest

Bitcoin bricht den Fluch: Rektember wird zum Bullenfest

Der September, historisch ein Verlustmonat für Bitcoin, entwickelt sich 2025 zum zweitstärksten seiner Geschichte. Zinssenkungen und ETF-Boom könnten den Kurs auf 145.000 Dollar treiben.

Der berüchtigte „Rektember“ ist Geschichte. Mit einem Plus von acht Prozent steuert Bitcoin auf den zweitstärksten September seiner Geschichte zu – nur 2012 war mit knapp 20 Prozent Zuwachs noch besser.

Was Marktbeobachter besonders aufhorchen lässt: Dieser Bullenmarkt verhält sich fundamental anders als seine Vorgänger. Die Volatilität ist auf dem niedrigsten Stand seit über einem Jahrzehnt, während die maximalen Rücksetzer mit 30 Prozent deutlich moderater ausfallen als die 80-Prozent-Crashs früherer Zyklen. Diese ungewohnte Stabilität deutet auf eine neue Marktreife hin, die perfekt mit dem historisch starken vierten Quartal zusammentrifft.

Zinssenkungen als Katalysator

Die US-Notenbank hat den Leitzins um 25 Basispunkte gesenkt – der erste Cut in diesem Jahr. Laut „deraktionaer.de“ signalisiert die Fed bis Ende 2025 zwei weitere Zinssenkungen, was den Leitzins auf 3,50 bis 3,75 Prozent drücken könnte. Diese Entwicklung spielt Kryptowährungen in die Karten: Niedrigere Zinsen machen festverzinsliche Anlagen weniger attraktiv und treiben Kapital in risikoreichere Assets wie Bitcoin.

Die Marktreaktion auf die Zinssenkung war zunächst verhalten. Wie „ingenieur.de“ berichtet, rutschte der Bitcoin-Kurs kurzzeitig um 2.000 Dollar ab, fand aber bei 115.000 Dollar einen soliden Boden. Aktuell notiert die Kryptowährung bei 117.282 Dollar – ein Wochenzuwachs von 2,94 Prozent. Das Handelsvolumen liegt dabei 38 Prozent über dem Vortageswert.

ETF-Revolution in vollem Gange

Ein zweiter Wachstumstreiber kommt von institutioneller Seite. Die Bitcoin-ETFs verzeichnen weiterhin starke Zuflüsse. „Die US-Spot-Bitcoin-ETFs zeigen anhaltende Nettomittelzuflüsse, wobei die jüngsten Aktivitäten deutlich im positiven Bereich liegen“, so die Marktforscher von Glassnode laut „morgenpost.de“. Diese institutionelle Nachfrage stützt den Markt selbst bei steigenden Kursen.

Zusätzlich sorgt eine Regeländerung der US-Börsenaufsicht SEC für Aufbruchstimmung. Künftig können Krypto-ETFs deutlich schneller zugelassen werden. Bloombergs ETF-Experte Eric Balchunas rechnet laut „ingenieur.de“ mit „mehr als 100 neuen Altcoin-ETFs“ in den kommenden Wochen. Die Aussicht auf diese Produktflut treibt bereits jetzt die Kurse: Die globale Krypto-Marktkapitalisierung ist über Nacht um 1,58 Prozent auf 4,09 Billionen Dollar gestiegen.

Prognosen für den Bullenmarkt

Der Finanzstratege „TechDev“ sieht in seiner Analyse Parallelen zu früheren Bullenmärkten. Wie „deraktionaer.de“ berichtet, vergleicht der Analyst aktuelle Kursmuster mit den explosiven Rallyes der Vergangenheit. In früheren Zyklen stieg Bitcoin um 8.800 Prozent (2012-2013), 2.500 Prozent (2016-2017) und 240 Prozent (2020-2021).

Auffällig ist der abnehmende Renditetrend von Zyklus zu Zyklus. Sollte sich dieses Muster fortsetzen, wäre eine Kurssteigerung von 12 bis 24 Prozent realistisch. Das würde den Bitcoin-Preis auf 131.000 bis 145.000 Dollar treiben. Aktuell notiert die Kryptowährung bei rund 99.390 Euro, was einem Monatszuwachs von 1,63 Prozent entspricht.

Business Punk Check

Die Euphorie um Bitcoin hat einen rationalen Kern, aber die Realität sieht nüchterner aus: Die abnehmenden Renditen von Zyklus zu Zyklus sind kein Zufall, sondern Ausdruck der Marktreife. Die Zeiten der 1.000-Prozent-Rallyes sind vorbei. Was wir stattdessen sehen, ist die Transformation von Bitcoin vom spekulativen Spielzeug zum ernsthaften Finanzinstrument. Die niedrigere Volatilität ist kein Bug, sondern ein Feature – sie macht Bitcoin für institutionelle Anleger erst interessant.

Die wahre Revolution findet nicht bei Bitcoin selbst statt, sondern im Ökosystem drumherum: ETFs demokratisieren den Zugang, während die Zinspolitik das makroökonomische Umfeld günstig gestaltet. Kluge Investoren setzen nicht auf Bitcoin als isolierte Wette, sondern als Teil einer breiteren Anlagestrategie. Der Weg zu 145.000 Dollar ist möglich, aber er wird langsamer und weniger spektakulär als in früheren Zyklen. Die Zeit der Bitcoin-Millionäre über Nacht ist vorbei – die Ära der strategischen Krypto-Allokation hat begonnen.

Häufig gestellte Fragen

  • Sind die Zeiten der explosiven Bitcoin-Rallyes wirklich vorbei?
    Ja, die Daten sprechen eine klare Sprache. Mit zunehmender Marktreife und institutioneller Beteiligung nimmt die prozentuale Rendite von Zyklus zu Zyklus ab. Statt auf kurzfristige Kursexplosionen sollten Anleger auf nachhaltigeres Wachstum mit geringerer Volatilität setzen.
  • Wie sollten Anleger angesichts der abnehmenden Renditen ihre Krypto-Strategie anpassen?
    Diversifikation ist entscheidend. Statt alles auf Bitcoin zu setzen, empfiehlt sich eine Aufteilung auf verschiedene Krypto-Assets, ETFs und traditionelle Anlagen. Besonders vielversprechend sind Projekte mit konkretem Nutzen im Finanzsektor oder der realen Wirtschaft.
  • Welche Bedeutung haben die neuen Altcoin-ETFs für den Gesamtmarkt?
    Die ETF-Welle wird den Zugang zu Kryptowährungen demokratisieren und neue Kapitalströme in den Markt bringen. Besonders etablierte Altcoins mit klarem Anwendungsfall könnten überproportional profitieren, während reine Spekulationsobjekte langfristig zurückfallen werden.
  • Wie wirkt sich die niedrigere Volatilität auf institutionelle Investoren aus?
    Die geringere Schwankungsbreite macht Bitcoin für professionelle Anleger erst richtig interessant. Pensionsfonds, Family Offices und Vermögensverwalter können nun Bitcoin als Portfoliobestandteil in Betracht ziehen, ohne unverhältnismäßige Risiken einzugehen.

Quellen: „deraktionaer.de“, „ingenieur.de“, „morgenpost.de“