Bitcoin: Vom Zocker-Objekt zum Depot-Anker
Die Kryptowährung knackt die 100.000-Dollar-Marke und zeigt überraschende Stabilität in turbulenten Marktphasen. Der einstige Spekulationswert entwickelt sich zum ernstzunehmenden Portfolio-Stabilisator.
Der Bitcoin ist zurück im sechsstelligen Bereich. Mit einem Kurssprung von sechs Prozent durchbrach die Kryptowährung am Donnerstag die magische 100.000-Dollar-Marke. Ein bemerkenswertes Comeback, nachdem Marktbeobachter noch vor wenigen Wochen einen Absturz unter 70.000 Dollar befürchteten. Doch hinter dieser Renaissance steckt mehr als nur ein vorübergehender Trend.
Die Entkopplung vom Tech-Sektor
Das wirklich Revolutionäre an der aktuellen Entwicklung: Bitcoin tanzt nicht mehr im Gleichschritt mit Tech-Aktien. Während die großen US-Indizes seit Donald Trumps Wiederwahl im Minus notieren und Schwergewichte wie Apple und Nvidia Verluste von 16 bzw. 23 Prozent verzeichnen, liegt der Bitcoin etwa ein Drittel über seinem November-Niveau. Eine fundamentale Veränderung – noch vor wenigen Jahren galt die Faustregel: Fallen Tech-Aktien, fällt auch Bitcoin.
Die Kryptowährung hat sich vom Risk-off-Asset zum Depot-Stabilisator entwickelt, bestätigen Marktanalysten. Besonders die Entspannung im Zollstreit zwischen China und den USA katapultierte den Kurs zurück in die Sechsstelligkeit. Doch während geopolitische Krisen früher massive Kurseinbrüche auslösten, bewies Bitcoin in der jüngsten Marktvolatilität bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit.
Institutionelle Investoren als Gamechanger
Die neue Stabilität kommt nicht von ungefähr. Bitcoin hat seine Investorenbasis grundlegend verändert. Längst dominieren nicht mehr risikofreudige Kleinanleger das Geschehen. Unternehmen wie Strategy (ehemals Microstrategy) verfolgen radikale Bitcoin-Strategien, und seit der Einführung von Bitcoin-ETFs im vergangenen Jahr können auch professionelle Investoren einfach in die Kryptowährung investieren.