AnlagePunk „Die Altersgruppe der 18-24-Jährigen ist bei uns stärker gewachsen als alle anderen Kundengruppen“

„Die Altersgruppe der 18-24-Jährigen ist bei uns stärker gewachsen als alle anderen Kundengruppen“

FlatexDEGIRO-CEO Oliver Behrens über die neue Lust der Jungen an der Geldanlage, KI beim Investieren und erstaunlich hohe Mittelzuflüsse trotz Zoll-Crash.

Herr Behrens, Sie sind seit Jahrzehnten in der Finanzbranche. Können Sie die Märkte noch überraschen?

Unbedingt! Auch hier gilt die Erkenntnis: Man lernt nie aus!

Donald Trump jedenfalls hat die Märkte mit seiner erratischen Zollpolitik so kräftig durcheinandergewirbelt, wie zuletzt die Coronapandemie. Wozu raten Sie in einer solchen Phase Ihren mittlerweile 3,2 Millionen Kunden?

Wir sehen uns in erster Linie als Plattform, über die Privatanleger langfristig Vermögen aufbauen. Mit dieser Perspektive sinkt die Bedeutung kurzfristiger Kursschwankungen, auch wenn der Blick ins Depot in solchen Phasen an einem Tag sehr schmerzen kann, und am nächsten schon wieder viel besser aussieht. Unsere Kunden entscheiden selbst, inwiefern sie hierin vielleicht auch eine Chance sehen. Wozu wir aber jedem raten, ist, sich möglichst frühzeitig mit Finanzbildung, Altersvorsorge und privatem Vermögensaufbau zu beschäftigen.

Konnten Sie bestimmte Verhaltensmuster analysieren, die Ihre Nutzer in den Tagen der großen Kursverwerfungen zeigten? Und lässt sich daraus etwas lernen?

Nach unserer Beobachtung haben sich die Privatanleger eher besonnen verhalten. Zugleich haben wir deutliche Mittelzuflüsse beobachtet. Mehr als drei Milliarden Euro allein in den ersten drei Monaten 2025. Das deutet darauf hin, dass Anleger eher zukaufen als verkaufen wollten. Und schließlich ist die Zahl der Neukundenanträge nach oben geschnellt.

Für einen Online-Broker, wie flatexDEGIRO, ist das auf und ab an den Börsen gar nicht schlecht. So viel, wie zuletzt, wurde wahrscheinlich schon lange nicht mehr über Ihre Plattform gehandelt.

Das ist richtig, Volatilität treibt das Handelsvolumen. Wir haben im 1.Quartal 2025 für unsere Kunden 20 Prozent mehr Transaktionen abgewickelt als im Startquartal 2024. Auch im April haben wir gleich an mehreren Handelstagen Rekordvolumina gesehen.

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