AnlagePunk ETF-Krise: Kaufen, Halten oder Verkaufen? Was der MSCI World-Crash für Anleger bedeutet

ETF-Krise: Kaufen, Halten oder Verkaufen? Was der MSCI World-Crash für Anleger bedeutet

Standhaft bleiben: Warum Panikverkäufe jetzt falsch sind

Die wichtigste Erkenntnis für ETF-Besitzer: Der aktuelle Rücksetzer ist im historischen Kontext eine Randnotiz. Seit 1975 erzielte der MSCI World eine durchschnittliche Jahresrendite von 9,2 Prozent. Selbst nach Abzug der Kapitalertragssteuer bleiben fast sieben Prozent – genug, um eine Investition innerhalb von zehn Jahren zu verdoppeln.

Für Sparplan-Anleger bietet die Korrektur sogar einen Vorteil: Sie erhalten für ihre monatliche Rate mehr Anteile. Das Deutsche Aktieninstitut (DAI) belegt, dass Anleger in einem MSCI-World-Sparplan selbst bei ungünstigem Einstiegszeitpunkt spätestens nach zehn Jahren im Plus waren. Bei einer Spardauer von 20 Jahren ergaben sich durchschnittlich 8,6 Prozent Rendite pro Jahr – im schlechtesten Fall immerhin 2,2 Prozent.

Die Grundregel erfolgreicher Börseninvestments lautet: Strategie entwickeln und daran festhalten. Das ständige Umschichten kostet nicht nur Nerven, sondern auch Rendite – und kaum jemand trifft den optimalen Ein- und Ausstiegszeitpunkt.

Diversifikation statt Panik: Sinnvolle Alternativen zum Totalausstieg

Wer dem hohen US-Anteil im MSCI World entgegenwirken möchte, kann seine Anlagestrategie anpassen, ohne bestehende Positionen aufzulösen. Eine Möglichkeit: Die monatliche Sparrate umverteilen. Statt 200 Euro komplett in den MSCI World zu investieren, könnten 150 Euro dorthin fließen und 50 Euro in einen ETF auf europäische Aktien wie den EuroStoxx oder Stoxx 600.

Bei bereits großen MSCI World-Positionen im Depot kann auch eine 50:50-Aufteilung sinnvoll sein oder eine Ergänzung um asiatische Aktien und Schwellenländer. Letztere blieben allerdings in den vergangenen Jahren oft hinter den Erwartungen zurück.

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