AnlagePunk Generation Aktie: Warum Gen Z früher investiert als alle anderen

Generation Aktie: Warum Gen Z früher investiert als alle anderen

Zwischen FOMO und Schuldgefühlen

Ein überraschender Faktor treibt viele junge Menschen an die Märkte: FOMO – die Angst, etwas zu verpassen. Etwa die Hälfte der Gen-Z-Investoren in den USA hat schon einmal eine Anlageentscheidung aus reiner FOMO getroffen.

In China sind es sogar 66 Prozent, wie „fortune.com“ dokumentiert. Gleichzeitig plagen viele junge Menschen Schuldgefühle wegen ihres Konsumverhaltens. Investieren kann helfen, „sich gegen diese schlechten Gefühle und die damit verbundene Unsicherheit über die Zukunft abzusichern“, erklärt Cooper laut „t3n“. Diese psychologische Komponente wurde in früheren Generationen kaum beobachtet.

Diversität und demografische Unterschiede

Interessante Muster zeigen sich auch in der demografischen Verteilung. Unter den 18- bis 25-jährigen US-Amerikanern investieren People of Color am häufigsten, berichtet „t3n“. Frauen drängen zwar zunehmend in die Finanzmärkte, doch besteht weiterhin eine erhebliche Geschlechterkluft.

Besonders auffällig: Migranten-Eltern motivieren ihre Kinder besonders stark zum Investieren. Der Aufbau von generationenübergreifendem Vermögen steht hier im Fokus. Trotz der Omnipräsenz von Finanzthemen in sozialen Medien beginnen die meisten jungen Menschen erst nach direkter Ermutigung durch Familie oder Freunde mit dem Investieren.

Business Punk Check

Der frühe Anlagehype der Gen Z ist kein reiner Erfolgsgarant. Während die Zahlen beeindrucken, fehlt vielen jungen Anlegern die Erfahrung mit längeren Bärenmärkten und echten Wirtschaftskrisen. Die FOMO-getriebenen Investments – besonders in Krypto – haben bereits zu schmerzhaften Verlusten geführt. 80 Prozent der Gen-Z-Anleger starteten in der längsten Bullmarket-Phase der Geschichte – ein gefährlich verzerrtes Bild.

Der wahre Test kommt erst: Werden sie bei anhaltenden Kursrückgängen durchhalten oder in Panik verkaufen? Zudem investieren viele mit zu geringer Diversifikation und überschätzen ihre Risikotoleranz dramatisch. Statt TikTok-Finanzgurus zu folgen, sollten junge Anleger auf langfristige Strategien mit breit gestreuten ETFs setzen und weniger auf kurzfristige Kursgewinne schielen.

Häufig gestellte Fragen

  • Ist der frühe Einstieg ins Investieren wirklich sinnvoll?
    Grundsätzlich ja, denn Zeit ist der größte Hebel beim Vermögensaufbau. Allerdings nur mit der richtigen Strategie: Breit gestreute ETFs statt FOMO-getriebene Einzelaktien oder Krypto-Investments. Wer früh beginnt, kann von Zinseszinseffekten profitieren, sollte aber nicht sein gesamtes Erspartes riskieren.
  • Welche Fehler machen junge Anleger am häufigsten?
    Der größte Fehler ist mangelnde Diversifikation. Viele Gen-Z-Anleger konzentrieren sich auf wenige Hype-Aktien oder Kryptowährungen. Zudem unterschätzen sie Marktrisiken, da sie bisher kaum echte Bärenmärkte erlebt haben. Auch das blinde Vertrauen in Social-Media-Finanzgurus ohne Qualifikation führt häufig zu teuren Fehlentscheidungen.
  • Wie viel sollten junge Menschen monatlich investieren?
    Die Faustregel: 10-20 % des Einkommens, aber nur Geld, das langfristig nicht benötigt wird. Wichtiger als die absolute Summe ist die Regelmäßigkeit. 50 Euro monatlich in einen breit gestreuten ETF bringen mehr als sporadische größere Investments. Parallel sollte ein Notgrospen von 3-6 Monatsgehältern aufgebaut werden.
  • Sind Investment-Apps der richtige Einstieg für Anfänger?
    Investment-Apps senken die Einstiegshürde, bergen aber auch Risiken. Die spielerischen Elemente vieler Apps verleiten zu häufigerem Handeln, was die Rendite nachweislich schmälert. Besser: Eine App mit Sparplanfunktion für ETFs wählen und langfristig denken statt kurzfristig zu traden.
  • Wie kann man sich seriöse Finanzbildung aneignen?
    Statt ausschließlich auf YouTube-Gurus zu vertrauen, sollten junge Anleger auf eine Mischung aus Quellen setzen: Wirtschaftsmedien, Fachbücher und unabhängige Finanzblogs. Besonders wertvoll sind auch Gespräche mit erfahrenen Anlegern aus dem persönlichen Umfeld. Kostenlose Kurse von Universitäten oder der Verbraucherzentrale bieten fundiertes Basiswissen ohne Verkaufsinteressen.

Quellen: „t3n.de“, „fortune.com“, „phys.org“

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