AnlagePunk KI-Blase im Anmarsch? Peter Thiel flüchtet aus Nvidia und nennt Dotcom-Parallelen

KI-Blase im Anmarsch? Peter Thiel flüchtet aus Nvidia und nennt Dotcom-Parallelen

PayPal-Mitgründer Peter Thiel verkauft sämtliche Nvidia-Aktien und vergleicht den KI-Hype mit der Dotcom-Blase. Sein Portfolio schrumpft um zwei Drittel – was steckt hinter dem radikalen Strategiewechsel?

Der Mann, der Facebook früh finanzierte und mit PayPal Geschichte schrieb, zieht die Reißleine beim KI-Boom. Tech-Investor Peter Thiel hat seine kompletten Nvidia-Beteiligungen verkauft und sein Portfolio radikal umgebaut. Laut „trendingtopics.eu“ vergleicht Thiel die aktuelle KI-Euphorie mit der Dotcom-Blase um die Jahrtausendwende und hält die Bewertungen im Sektor für überzogen. Ein deutliches Signal von einem der schärfsten Tech-Analysten der Branche.

Kompletter Ausstieg beim KI-Profiteur

Im dritten Quartal 2025 trennte sich Thiel über seinen Fonds Thiel Macro LLC von sämtlichen 537.742 Nvidia-Aktien, wie „finanzen.net“ berichtet. Dieser Schritt kommt nicht überraschend – bereits 2024 hatte er vor einer möglichen KI-Blase gewarnt. Seine Befürchtung: Die Erwartungen an den kurzfristigen wirtschaftlichen Nutzen von KI könnten maßlos übertrieben sein.

Die Verkaufsaktion beschränkt sich nicht nur auf Nvidia. Wie „deraktionaer.de“ dokumentiert, reduzierte Thiel seine Tesla-Beteiligung drastisch von 272.613 auf nur noch 65.000 Aktien und stieg beim US-Energieunternehmen Vistra komplett aus. Der Gesamtwert seines Portfolios schrumpfte dadurch von 212 Millionen auf nur noch 74,4 Millionen US-Dollar – ein Rückgang um mehr als zwei Drittel.

Strategischer Schwenk zu Plattform-Giganten

Wohin fließt das freigewordene Kapital? Thiel setzt jetzt auf die etablierten Tech-Konzerne Apple und Microsoft. Laut „finanzen.net“ baute er neue Positionen bei beiden Unternehmen auf: 79.181 Apple-Aktien (Wert: etwa 20,16 Millionen US-Dollar) und 49.000 Microsoft-Aktien (Wert: rund 25,38 Millionen US-Dollar).

Diese Neuausrichtung markiert einen klaren strategischen Schwenk – weg vom kapitalintensiven Hardware-Sektor hin zu Unternehmen, die Plattformen, Software und Anwendungen anbieten. Diese versprechen nachhaltigere und wiederkehrende Umsätze. Zum Quartalsende hielt Thiel nur noch drei Aktien: Tesla, Microsoft und Apple.

Thiels Warnsignal an die Tech-Welt

Der Ausstieg eines so prominenten Investors wie Thiel sendet ein deutliches Signal an den Markt. Wie „trendingtopics.eu“ berichtet, glaubt er offenbar, dass die Euphorie um KI überhitzt sein könnte. Mit seinem Verkauf setzt er nicht nur ein finanzielles, sondern vor allem ein ideologisches Zeichen.

Nvidia steht nicht allein mit diesem Vertrauensverlust da. Auch der japanische Tech-Investor Softbank hat kürzlich alle seine Anteile am Chip-Riesen verkauft, wie „deraktionaer.de“ meldet. Die Parallelen zur Dotcom-Blase werden immer deutlicher: Überhöhte Bewertungen, maßlose Erwartungen und eine zunehmende Skepsis erfahrener Investoren.

Business Punk Check

Der KI-Hype hat die Realität längst überholt. Während Nvidia-Aktien in astronomische Höhen schießen, stellt sich die unbequeme Frage: Wo bleibt der konkrete wirtschaftliche Nutzen? Thiels Ausstieg ist kein Panikverkauf, sondern kalkulierte Strategie. Die Wahrheit: KI-Technologien brauchen Jahre, bis sie wirklich Geld verdienen.

Wer jetzt noch in Hardware-Infrastruktur investiert, könnte zu spät sein. Der smarte Move liegt in Plattformen, die KI-Anwendungen monetarisieren – nicht in den Chips selbst. Early Adopter sollten Thiels Strategie genau studieren: Weniger Hype-Investments, mehr nachhaltige Ertragsmodelle. Die nächste Tech-Korrektur kommt bestimmt – die Frage ist nur wann.

Häufig gestellte Fragen

  • Steht der KI-Markt tatsächlich vor einem Crash wie bei der Dotcom-Blase?
    Die Parallelen sind beunruhigend: Überbewertungen, unrealistische Gewinnerwartungen und erste prominente Ausstiegssignale. Anders als bei der Dotcom-Blase existieren jedoch bereits profitable KI-Anwendungen. Wahrscheinlicher als ein kompletter Crash ist eine Marktbereinigung, bei der Hardware-Anbieter stärker leiden werden als Software-Plattformen.
  • Welche KI-Investments sind jetzt noch sinnvoll?
    Folgt man Thiels Logik, sind Plattformen mit wiederkehrenden Einnahmen und direkter KI-Monetarisierung die bessere Wahl. Konkret: Unternehmen, die KI-Anwendungen in bestehende Produkte integrieren (Microsoft, Adobe) statt reine Infrastrukturanbieter. Auch spezialisierte KI-Lösungen für Branchen wie Gesundheit oder Finanzen bieten mehr Substanz als generische KI-Hypes.
  • Wie lange dauert es, bis KI-Technologien wirklich profitabel werden?
    Die Implementierung und Monetarisierung von KI-Technologien braucht typischerweise 3-5 Jahre – nicht Monate. Unternehmen sollten ihre KI-Investitionen entsprechend planen und nicht auf kurzfristige Gewinne hoffen. Der wahre Wert entsteht durch langfristige Integration in Geschäftsprozesse und neue Geschäftsmodelle.
  • Was bedeutet Thiels Strategiewechsel für Kleinanleger?
    Kleinanleger sollten ihre Tech-Portfolios kritisch prüfen: Sind die Bewertungen durch realistische Gewinnerwartungen gedeckt? Sinnvoller als direkte KI-Investments könnten breit diversifizierte Tech-ETFs sein, die sowohl Hardware- als auch Software-Unternehmen abdecken. Wer Thiels Strategie folgen will, sollte den Anteil von Plattform-Unternehmen mit stabilen Ertragsmodellen erhöhen.

Quellen: „trendingtopics.eu“, „finanzen.net“, „deraktionaer.de“