AnlagePunk Private Equity für alle: Trade Republic knackt Elite-Investments

Private Equity für alle: Trade Republic knackt Elite-Investments

Trade Republic demokratisiert Private Equity: Ab sofort können Kleinanleger ab 1 Euro in nicht-börsennotierte Unternehmen investieren. Ein Markt, der bisher nur Vermögenden offenstand, wird geöffnet – mit Chancen und Risiken.

Der Neobroker Trade Republic bricht mit einer der letzten Bastionen der Vermögenselite. Mit einem neuen Angebot können jetzt auch Normalverdiener in nicht-börsennotierte Unternehmen, Immobilien und Infrastrukturprojekte investieren – ein Bereich, der bislang nur wohlhabenden Anlegern mit mindestens 100.000 Euro Vermögen zugänglich war. Für den Berliner Fintech-Anbieter markiert dieser Schritt einen strategischen Wandel vom reinen Broker zur umfassenden Vermögensverwaltungsplattform.

Demokratisierung des Private Equity

Was bisher nur mit mindestens 10.000 Euro Startkapital möglich war, geht bei Trade Republic jetzt schon ab einem Euro. Der Neobroker nutzt dafür eine Änderung der EU-Regulierung zu European Long-Term Investment Funds (ELTIFs), wie „Capital“ berichtet. Diese neue Regelung erlaubt seit 2024 auch Kleinanlegern den Zugang zu Private-Equity-Investments.

Als Partner für das neue Angebot hat Trade Republic zwei Schwergewichte der Branche gewonnen: den europäischen Fondsanbieter EQT und die US-Beteiligungsgesellschaft Apollo. Anleger können dadurch indirekt in deren Portfoliounternehmen investieren. Laut „Finanztip“ werben die Berliner mit einer „Marktrendite von 12 Prozent“ – allerdings ohne Garantie.

Flexibilität mit Einschränkungen

Trade Republic hat eine eigene Infrastruktur für Bruchteile von Private-Market-Anteilen entwickelt. Anders als bei klassischen Private-Equity-Fonds, bei denen das Kapital oft jahrelang gebunden ist, können Kunden ihre Anteile monatlich über einen internen Handelsplatz verkaufen.

„Das Investment“ weist jedoch auf ein entscheidendes Risiko hin: Es gibt keine Garantie, einen Käufer zu finden – im schlimmsten Fall bleibt das Geld im Fonds gefangen. Die Kostenstruktur bleibt teilweise im Dunkeln. Während Trade Republic auf laufende Verwaltungsgebühren verzichtet, fehlen Angaben zu Performance-Gebühren. Die beiden angebotenen ELTIFs haben laut „Finanztip“ Verwaltungsgebühren von 2,8 und 2,35 Prozent pro Jahr – deutlich mehr als klassische ETFs, die meist unter einem Prozent liegen.

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