Brand & Brilliance 60 Jahre Technics – ohne diese Marke wäre Musik eine andere

60 Jahre Technics – ohne diese Marke wäre Musik eine andere

Ohne Technics gäbe es keinen Hip-Hop, wie wir ihn kennen. Kein Grandmaster Flash, der die Bronx auf zwei Plattentellern erfindet. Kein Jeff Mills, der Detroit in einen Maschinenraum verwandelt. Kein Sven Väth, der das Omen in Frankfurt zur Kathedrale macht. Ohne Technics gäbe es keine Clubkultur, keine Raves, keine DJs, die Vinyl wie ein Instrument spielen. Und wahrscheinlich auch keine verzweifelten Eltern, die ihre Kinder anflehen, den Bass leiser zu drehen.

Von Japan in die Clubs der Welt

Alles beginnt 1965 in Japan, mit einem Lautsprecher, der viel zu groß für seine Zeit ist: der Technics 1. Ein Monstrum, mathematisch durchgerechnet statt aus dem Bauch gebaut – und damit die erste Kampfansage. Später kommt der SP-10, der erste Plattenspieler mit Direktantrieb. Radiomoderatoren lieben ihn, weil sie endlich punktgenau starten können. DJs lieben ihn, weil er unzerstörbar ist.

Der Sound-Bolide, der die Nacht eroberte

1979: der SL-1200MK2. Eigentlich als HiFi-Plattenspieler fürs brave Wohnzimmer gedacht, wird er zum Holy Grail der Nacht. Das Ding ist ein Kraftpaket, ein Taktgeber, ein Gamechanger. Plötzlich kann man Beats angleichen, scratchen, Loops bauen. Plötzlich kann man Musik nicht nur spielen, sondern sie auseinandernehmen und neu zusammensetzen. Grandmaster Flash, Carl Cox, Jeff Mills – sie alle machen aus den 1200ern ihre Waffe. „Ohne Technics gäbe es keine DJ-Kultur“, sagt Mills. Punkt.“

Von der Bronx bis ins Burgtheater

Doch die Marke bleibt nicht in Kellerclubs hängen. In Wien baut Technics für die Staatsoper ein System, das nach 100 Prototypen so perfekt ist, dass selbst Operndiven heulen. Gleichzeitig landet der quadratische SL-10 im MoMA. Bronx und Burgtheater, Blockparty und Hochkultur, Sub- und Hochglanz – alles verbunden durch dieselbe DNA: Sound ohne Kompromisse.

Die Durststrecke – und das Comeback

Dann kam eine kleine Durststrecke – MP3, Billiggeräte, die „Hauptsache klein und billig“-Mentalität. Technics verschwindet fast. Aber Legenden sterben nicht. 2014 kommt das Comeback. Keine Retro-Nummer, sondern Hightech mit chirurgischer Präzision: JENO-Engines, LAPC, Delta-Sigma-Drives. Audiophiler Hardcore.

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