Brand & Brilliance Creator Economy: die unterschätzte Wirtschaftskraft

Creator Economy: die unterschätzte Wirtschaftskraft

In Deutschland reden wir über KI, Fachkräftemangel und den Mittelstand. Was dabei fast niemand anspricht: die Millionen Menschen, die jeden Tag Inhalte produzieren, Communities aufbauen, Reichweiten monetarisieren – und damit eine Branche formen, die größer ist, als viele ahnen.

Willkommen in der Creator Economy: dem wahrscheinlich am meisten unterschätzten Wirtschaftsfaktor des Landes.

3,5 Millionen Selbstständige mit Smartphone

Laut einer aktuellen Studie von Lexware und WeCreate arbeiten rund 3,5 Millionen Creator:innen in Deutschland an contentbasierten Geschäftsmodellen. Vom Mode-TikToker über Gaming-Streamer bis zur HR-Beraterin mit LinkedIn-Reichweite. Das ist keine Randerscheinung, das ist eine neue Form des Unternehmertums. Was früher Künstler oder Journalisten waren, sind heute Creator: Einzelunternehmer:innen mit Reichweite, Strategie, Kundenstamm und meist mehr Disziplin, als viele denken.

Mehr Wertschöpfung als so mancher Mittelständler

Die deutschen Werbeausgaben im Influencer-Marketing lagen 2024 laut IW bei rund 622 Millionen Euro – und wachsen jedes Jahr zweistellig. Das ist mehr als das Budget, das viele Mittelständler in klassische TV-Werbung investieren. Hinzu kommen Agenturen, Tools, Studios, Freelancer:innen und Tech-Stacks, die rund um diese Branche entstanden sind. Wer die Creator Economy nur als Likes und Beauty-Tutorials sieht, hat das Geschäftsmodell nicht verstanden.

Kreativität als neues Kapital

Kreativität ist längst auch ein Produktionsfaktor geworden. Und das nicht nur kulturell, sondern wirtschaftlich. Eine US-Amerikanische Studie von Morning Consult ergibt, dass 57% der Gen Z gerne Influencer:in werden möchte. 86% wollen Social-Content posten, um damit Geld zu verdienen. Nicht, weil alle berühmt werden wollen, sondern weil diese Generation verstanden hat, dass digitale Sichtbarkeit wirtschaftliches Kapital ist. Das Problem? Der Weg dorthin ist steinig. Plattform-Algorithmen sind unberechenbar, Monetarisierungsmodelle intransparent, und ohne Technologie bleibt Wachstum Zufall.

Von Entertainment zu Infrastruktur

Die Creator Economy war mal Unterhaltung. Heute ist sie Infrastruktur für Markenkommunikation: Ob Produkt-Launch, Recruiting oder Social Commerce – Creator sind längst die Brücke zwischen Marken und Menschen. Und diese Brücke wird nicht kleiner: Goldman Sachs erwartet, dass der Markt bis 2027 auf 480 Milliarden Dollar anwächst.Und trotzdem fehlt der Branche das, was jede andere Industrie längst hat: Prozesse, Standards, Transparenz. Genau da setzen wir an: mit einer Plattform, die Influencer-Kampagnen automatisiert – von der Planung bis zum Reporting. Keine Magie, kein Hype, sondern nur Klarheit.

Warum Deutschland hinterherhinkt

Deutschland liebt Regeln. Doch neuen Märkten gegenüber herrscht Misstrauen. Während in den USA die Creator Economy schon als Teil der „Creative Industry“ gilt, wird sie hierzulange häufig noch mit Reality-TV verwechselt.

Dabei liegt hier eine echte Standortchance:

Junge Selbstständige, die ohne Büro und Berater:innen bewegen

Technologie, die Kreativität messbar und skalierbar macht

Neue Wertschöpfung, die in keiner klassischen Statistik auftaucht – aber längst spürbar ist

Eine Generation voller Unternehmer:innen

Die Creator Economy ist keine Spielwiese, sie ist ein Nährboden für neue Unternehmer:innen. Gerade Micro-Influencer:innen zeigen, wie Unternehmenrum heute beginnt: mit Expertise, Authentizität und digitaler Nähe. Menschen, die Content als Produkt denken. Die ihre eigene Brand führen. Die über Plattformen verkaufen, Kampagnen steuern, Communities pflegen – und all das mit unternehmerischem Risiko. Sie sind die digitale Mittelklasse von morgen. Deutschland redet über die Transformation der Industrie. Die Creator Economy ist bereits mittendrin. Jetzt braucht sie nur eins: Weniger Skepsis, mehr Skalierung.

Über den Autor:

Quirin Hasler, Co-Founder und CEO von Refluenced, ist ein Pionier des Influencer Marketings mit einem technologiegetriebenen Marktplatz, der sich auf Nano- und Micro-Influencer konzentriert. Refluenced ist in der DACH-Region mit Büros in Berlin und Zürich tätig und wurde durch die TV-Show  „Höhle der Löwen“ bekannt. Quirin`s Erfolg startete in der Eventbranche, insbesondere durch das SunIce Festival in St. Moritz, das mit Top-DJs 20.000 Besucher anlockte und als Marketingstrategie Influencer Marketing einsetzte. Aus dieser Erfahrung heraus entstand Refluenced, das innovative Technologie mit Influencer Marketing verbindet, um wirkungsvolle Markenverbindungen zu schaffen.