Brand & Brilliance „LinkedIn ist wie Krypto 2015, nur mit besseren Chancen“

„LinkedIn ist wie Krypto 2015, nur mit besseren Chancen“

Zwei Kommunikationsstrateginnen Christina Hildebrandt und Lisa Hipp über verpasste Möglichkeiten, unternehmerische Substanz und warum LinkedIn weit mehr ist als einer von vielen Social-Media-Kanälen.

Business Punk: Christina, Lisa – ihr vergleicht LinkedIn mit Kryptowährung im Jahr 2015. Ernsthaft?

Christina: Total ernst. Damals dachten alle: „Krypto? Spannend, aber erstmal abwarten.“ Heute sagen dieselben Leute: „Hätte ich mal früher…“ Genauso ist es jetzt mit LinkedIn. Die Plattform wächst und wird immer relevanter, aber viele schauen lieber zu, statt zu investieren. 

Lisa: So viele Unternehmen behandeln LinkedIn wie eine Modeerscheinung. Dabei ist es längst ein strategisches Spielfeld: es geht um Sichtbarkeit, Einfluss und Marktanteile. 

Business Punk: Was macht LinkedIn so wertvoll?

Christina: LinkedIn ist DIE Business Plattform ohne Alternativen! Über 1,15 Milliarden Mitglieder gibt es mittlerweile weltweit, 25 Millionen im DACH-Raum. Und vor allem: Du bekommst noch kostenlos organische Reichweite. Das ist Gold wert! Aber dieses Fenster wird sich in den nächsten maximal ein bis zwei Jahren schließen.

Lisa: Und wichtig dabei ist: LinkedIn ist nicht das seriösere Instagram. Es ist der neue Marktplatz für B2B UND B2C Kommunikation. Es geht ja immer um Menschen. Und Menschen folgen Menschen. Hier ist von Recruiting über PR, Lifestyle-Produktkommunikation bis zu harter Leadgenerierung alles möglich!

Business Punk: Viele Unternehmen tun sich schwer mit LinkedIn. Warum?

Lisa: Weil sie es isoliert betrachten, als Plattform statt als strategisches Asset. Die meisten denken: „Wir brauchen ein paar Posts.“ Aber LinkedIn kann viel mehr und es funktioniert auch dann am besten, wenn man es in die Gesamtkommunikation integriert.

Christina: Genau. LinkedIn ist ein Modul in einem größeren System. Es geht um strategische Unternehmenskommunikation, bei der LinkedIn neben PR, internem Narrativ, Corporate Messaging und anderen Social-Media-Kanälen eine eigene Rolle spielt. Wer es nur mit hübschen Grafiken füllt, verschenkt sein größtes Potenzial.

Business Punk: Wie sieht so ein integrierter Kommunikationsansatz aus?

Christina: Wir starten immer mit Fragen wie: Was sind die übergeordneten Unternehmensziele in den kommenden Jahren? Was soll sich in einem Jahr von heute bewegt haben? Welche Menschen sollen euch kennen? Und erst dann überlegen wir: Welche Rolle spielt LinkedIn dabei? Und welche Rolle PR und andere Kommunikationskanäle. Und dann beginnen wir mit einer übergeordneten Kommunikationsstrategie.

Lisa: Wir merken in der Arbeit mit Unternehmen, dass vielen insgesamt die Klarheit fehlt. Für die eigenen Ziele und Prios und damit natürlich auch für die Botschaften, die gesendet werden sollen. Und das lässt sich nur lösen, wenn man Plattformen wie LinkedIn nicht als Endpunkt, sondern als Katalysator begreift. Oft starten wir vor der Strategie für Unternehmenskommunikation auch mit einem allgemeinen Positionierungs-Workshop. Wer nicht klar ist, wo er hinmöchte, wird mit den Ergebnissen seiner Kommunikation sonst auch nie zufrieden sein!

Business Punk: Hand aufs Herz – nervt LinkedIn manchmal nicht einfach nur?

Lisa: Nein. LinkedIn nervt nicht, es entlarvt!
Was wirklich nervt, ist: fehlende Klarheit. Keine Strategie. Und der Frust, weil man den Druck verspürt, mit der Unternehmenskommunikation zu starten, aber keine Ahnung hat, was man kommunizieren soll. Und dann wird es schnell unangenehm.

Christina: LinkedIn ist nicht das Problem. Die eigene Unentschlossenheit und fehlende Prioritäten sind es.

Business Punk: Was sind die größten Denkfehler, die ihr beobachtet?

Christina: Drei Klassiker: 1. „Wir warten noch ein bisschen.“ 2. „Wir machen mal ein paar Posts.“ 3. „Das übernimmt das Social-Media-Team.“
Sorry, aber LinkedIn ist Chef:innen-Sache. Das ist Sichtbarkeit auf Strategie-Level, wenn es FÜR das Unternehmen arbeiten soll und kein Nebenbei-Job, den man jemand Unerfahrenem on top ins Jobprofil schreiben sollte.

Lisa: Und das größte Missverständnis: Kommunikation sei ein Kostenfaktor. Dabei kann sie der stärkste Umsatzhebel sein – wenn sie strategisch gedacht und professionell umgesetzt wird.

Business Punk: Was ratet ihr Unternehmen, die den Einstieg wagen wollen?

Christina: Positionierung zuerst. Immer. Was macht euch relevant? Für wen? Und warum jetzt? Dann folgt die Kommunikationsstrategie und wenn diese klar ist, heißt es konsistent sein und dranbleiben. Und vor allem auch die Wichtigkeit durchs ganze Unternehmen durchtragen!

Lisa: Und: Keine Angst vor Klartext. Unternehmen mit Substanz dürfen auch Kante zeigen. Wer nur mitschwimmt, geht unter.

Business Punk: Was ist euer Lieblingssatz, den ihr so nie wieder hören wollt?

Lisa: „Unsere Zielgruppe ist nicht auf LinkedIn.“ Falsch. Zielgruppen sind immer Menschen. Und Menschen sind immer in einer Doppelrolle auf Social Media: In ihrer beruflichen Funktion und ihrer privaten Rolle als Mensch. LinkedIn ist P2P – People to People!

Christina: Ich liebe auch den Satz: „Wir wollen lieber keine Haltung zeigen.“
Kein Problem. Dann seid lieber beliebig und austauschbar und überlasst das Feld eurem Wettbewerb….

Business Punk: Und zum Schluss: Was ist der schnellste Weg, auf LinkedIn NICHT erfolgreich zu sein?

Lisa: Ganz einfach: Postet den Link zu eurer Pressemitteilung ohne Kontext, ohne Kommentar. Am besten noch mit einem Stockfoto und dann offline gehen und auf Kommentare nicht reagieren.

Christina: Oder schreibt: „Wir sind stolz, dass…“ und dann 5 Absätze über euch selbst. Willkommen in der Belanglosigkeit.

Neugierig geworden?
Christina und Lisa beraten Unternehmen, Agenturen und Führungskräfte in strategischer Kommunikation – mit einem System, das LinkedIn in die Gesamtarchitektur wirkungsvoller Unternehmenskommunikation einbettet. Klar, direkt, wirkungsvoll.