Brand & Brilliance How not to UGC: Wenn eine Mitarbeiter*in/Creatorin plötzlich drei Marken ist

How not to UGC: Wenn eine Mitarbeiter*in/Creatorin plötzlich drei Marken ist

Sie ist das Gesicht der Zukunft, heißt es. Oder eher: das Copy & Paste der Gegenwart. Heute ATU, morgen Lidl, übermorgen Nivea – die gleiche Person, der gleiche Vibe, drei Markenidentitäten zum Preis von einer. Wenn das die „beste Social Media Agentur Deutschlands“ war, dann sagen wir: Herzlichen Glückwunsch zur Auszeichnung im Fachbereich „Einheitsgesicht für alles“.

Maddy heißt sie, die Heldin dieses ganz realen Multiversums. Man kennt sie – jedenfalls, wenn man in den letzten Wochen auf TikTok war. Dort ist sie das Gesicht hinter einem der größten Autoteilehändler Deutschlands, die charmante Erklärbärin in quietschrosa Creme-Videos – und, richtig geraten, die bequeme Schnittstelle zum Social-Auftritt eines deutschen Discounters. Klingt nach der Antwort auf alle Creator-Briefings der Welt? Oder einfach nach einem lehrbuchreifen Fall von: How not to UGC.

Copy-Paste-Köpfe für Copy-Paste-Kommunikation

Denn was sich auf den ersten Blick als smarter Influencer-Move verkauft, wirkt beim zweiten Hinsehen eher wie ein Versehen aus dem Excel-Sheet. Wenn dieselbe Stimme erst Motoröl lobt, dann Babycreme empfiehlt und kurz darauf den Preis von Kartoffeln ins Bild lächelt, wird aus der Person ein Format. Und aus Content wird: Werbung im Tarnanzug.

Dass das Publikum das bemerkt? Ist nur eine Frage der Zeit. Die ersten Kommentare unter den Videos sind schon da. Leicht schnippisch, dezent verwundert – noch. Denn Vertrauen ist ein zartes Pflänzchen. Und nichts lässt es schneller verdorren als die Erkenntnis, dass das geliebte Brand-Face von nebenan vielleicht doch nur der kreative Praktikant aus dem Nebenbüro ist.

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