Brand & Brilliance Vom Premium-SUV zum Sparmodell: Teslas Model Y für 35.000 Dollar

Vom Premium-SUV zum Sparmodell: Teslas Model Y für 35.000 Dollar

Tesla plant radikale Abspeckkur für günstigere Model Y-Version. Hacker entdeckt in Firmware-Code, was alles wegfällt. Statt 25.000-Dollar-Traum kommt ein 35.000-Dollar-Kompromiss mit Stahlfelgen und ohne Schnickschnack.

Der Traum vom günstigen Tesla bleibt kompliziert. Statt eines komplett neuen Einstiegsmodells für 25.000 Dollar setzt der E-Auto-Pionier jetzt auf eine radikal abgespeckte Version des Model Y. Ein Sicherheitsforscher hat durch Analyse der Firmware-Updates herausgefunden, was Kunden für den günstigeren Preis opfern müssen – und die Liste ist lang. Unter dem internen Codenamen „E41“ entsteht ein Fahrzeug, das mit dem Premium-Image der Marke wenig zu tun hat.

Spartanisch statt Premium: Das fehlt im Billig-Tesla

Die Einsparungen sind massiv und betreffen nahezu jeden Aspekt des Fahrzeugs. Laut „it-boltwise.de“ verzichtet Tesla auf das Glasdach, elektrisch einklappbare Spiegel und sogar auf Reifendruckkontrollsysteme. Im Innenraum wird die elektrische Sitzverstellung auf eine einzige Bewegungsachse beschränkt, und die Ambientebeleuchtung fällt komplett weg. Auch das Audiosystem wird auf ein Essential-Paket reduziert, wie „t3n.de“ berichtet.

Besonders auffällig: Die Rückfahrkamera kommt ohne Heizelement, was in kalten Regionen problematisch werden könnte. Displays für die zweite Sitzreihe und zusätzliche Luftausströmer sucht man ebenfalls vergebens. Statt hochwertiger Materialien setzt Tesla auf einfache Stoffbezüge und 18-Zoll-Stahlräder. Die Frontpartie wird überarbeitet und die Fahrwerkskomponenten vereinfacht. Diese Strategie erinnert stark an das mexikanische Basis-Model 3, das bereits mit ähnlichen Einschränkungen auf den Markt kam, wie „golem.de“ anmerkt.

Musks Preisversprechen auf der Kippe

Die Hoffnung auf ein Tesla für 25.000 Dollar hat sich zerschlagen. Im April 2024 berichtete Reuters, dass Tesla die Pläne für ein solches Einstiegsmodell, intern „Model 2“ genannt, gestrichen hat. Elon Musk warf der Nachrichtenagentur daraufhin öffentlich vor zu lügen – obwohl das Projekt tatsächlich bereits eingestellt worden war.

Stattdessen soll das abgespeckte Model Y nun für etwa 35.000 Dollar angeboten werden, was immerhin 10.000 Dollar weniger als die aktuelle Basisversion wäre. Laut „it-boltwise.de“ wurde der erste Prototyp des E41 bereits im Juni 2025 produziert, mit einem Marktstart „in den kommenden Monaten“.

Déjà-vu: Schon einmal gescheitert

Die Strategie, bestehende Modelle durch massive Einsparungen günstiger anzubieten, hat Tesla bereits beim Cybertruck versucht – mit mäßigem Erfolg. Eine um 10.000 Dollar reduzierte Version des futuristischen Pickups, der wichtige Funktionen fehlten, fand kaum Käufer. Ob der Plan beim Model Y aufgeht, bleibt fraglich.

Der auf Tesla-Firmware spezialisierte Hacker „Green“ hat die Details zum E41 durch Analyse der Software-Updates aufgedeckt, wie „t3n.de“ berichtet. Die Einsparungen sind so umfassend, dass sich die Frage stellt, ob Kunden diesen Kompromiss akzeptieren werden – oder ob Tesla damit sein Premium-Image beschädigt.

Business Punk Check

Teslas Billig-Strategie offenbart ein grundlegendes Problem der E-Mobilität: Bezahlbare Elektroautos bleiben eine Herausforderung. Während chinesische Hersteller mit BYD an der Spitze echte Budget-Stromer bauen, versucht Tesla den Spagat zwischen Premium-Image und Massenmarkt durch radikale Abspeckkuren. Das Ergebnis ist ein halbgarer Kompromiss. Statt 25.000 Dollar werden es 35.000 – immer noch zu teuer für den echten Durchbruch. Die Spartanisierung könnte zudem die Marke beschädigen.

Wer will schon einen Tesla ohne die Features, die ihn zum Tesla machen? Die Wahrheit ist unbequem: Ohne Subventionen und echte Produktionsinnovationen bleibt E-Mobilität ein Luxus. Teslas E41 ist kein Gamechanger, sondern ein Eingeständnis dieser harten Realität.

Häufig gestellte Fragen

  • Lohnt sich der Kauf eines abgespeckten Tesla Model Y überhaupt?
    Für Einsteiger in die E-Mobilität mit Tesla-Ambitionen könnte das E41-Modell interessant sein, wenn der Preisvorteil von 10.000 Dollar die fehlenden Features aufwiegt. Allerdings sollten potenzielle Käufer bedenken, dass gerade die Premium-Features den Tesla-Charakter ausmachen. Ohne Glasdach, mit eingeschränkter Sitzverstellung und Stahlfelgen fährt man eher einen „halben Tesla“.
  • Welche gestrichenen Features sind im Alltag wirklich problematisch?
    Die fehlende Heizung für die Rückfahrkamera wird in kalten Regionen definitiv zum Problem. Auch der Verzicht auf Reifendruckkontrollsysteme ist sicherheitsrelevant. Am spürbarsten dürften jedoch die eingeschränkte Sitzverstellung und das reduzierte Audiosystem sein – beides Elemente, die täglich genutzt werden.
  • Wann werden wirklich erschwingliche E-Autos unter 25.000 Euro Realität?
    Ohne staatliche Förderung oder technologische Durchbrüche bei der Batterieproduktion sind echte Budget-E-Autos in den nächsten 2-3 Jahren unwahrscheinlich. Die größten Chancen bieten chinesische Hersteller wie BYD oder neue europäische Kooperationen, die auf Volumen statt Premium setzen. Tesla wird dieses Segment mit seiner aktuellen Strategie kaum bedienen können.
  • Welche Alternativen gibt es zum abgespeckten Tesla Model Y?
    Im Preisbereich um 35.000 Dollar bieten sich der Hyundai Ioniq 5 in der Basisversion, der Kia EV6 oder der VW ID.4 an – alle mit besserer Grundausstattung als das geplante Tesla-Sparmodell. Wer bereit ist, auf die Tesla-Software zu verzichten, bekommt hier mehr Auto fürs Geld.

Quellen: „golem.de“, „it-boltwise.de“, „t3n.de“