Business & Beyond 2035 bleibt Deadline: Wie von der Leyen die Autoindustrie auf E-Kurs zwingt

2035 bleibt Deadline: Wie von der Leyen die Autoindustrie auf E-Kurs zwingt

EU-Kommission hält trotz Widerstand der deutschen Autoindustrie am Verbrenner-Aus 2035 fest. Ein durchgesickertes Strategiepapier zeigt: Von der Leyen fordert sogar noch „mutigere Maßnahmen“.

Die deutsche Autoindustrie läuft Sturm gegen das Verbrenner-Aus 2035, doch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zeigt sich unbeeindruckt. Während Autokonzerne und Zulieferer auf Lockerungen drängen, hält Brüssel nicht nur am ursprünglichen Zeitplan fest – aus einem internen Strategiepapier geht sogar hervor, dass die Kommission noch entschlossenere Schritte fordert. Ausgerechnet zum zehnjährigen Jubiläum des VW-Abgasskandals spitzt sich der Konflikt zu.

Brüssel bleibt beim Verbrenner-Aus – und fordert mehr

Die EU-Kommission zeigt sich unnachgiebig. In einem durchgesickerten Strategiepapier, das die Grundlage für die Gespräche mit Autokonzernen am Freitag bildet, bekräftigt von der Leyen das Festhalten am Verbrenner-Aus. Die Lage der europäischen Automobilindustrie sei zwar strukturell sehr schwierig, so n-tv, doch die Kommission sieht keinen Grund für ein Umdenken. Stattdessen fordert sie mutigere und schnellere Maßnahmen“ wie die Süddeutsche Zeitung berichtet.

Besonders bemerkenswert: Die EU-Kommission sieht die Elektrifizierung des Verkehrs bereits auf Erfolgskurs. Der Marktanteil von E-Autos in Europa liegt im ersten Halbjahr 2025 bei 17 Prozent – ein Rekordwert. Zudem schreitet der Ausbau der Ladeinfrastruktur voran. Diese Entwicklung bestärkt Brüssel in der Überzeugung, dass klimaneutrale Mobilität innerhalb eines Jahrzehnts erreichbar sei.

Zwischen Transformation und Arbeitsplatzverlusten

Die Kehrseite der Medaille: Die Transformation kostet Jobs. Seit 2019 sind in der deutschen Automobilindustrie bereits 55.000 Arbeitsplätze weggefallen. Eine Studie im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums prognostiziert bis 2030 den Verlust weiterer 90.000 Stellen. Gleichzeitig sieht sich die Branche mit chinesischem Preisdumping bei E-Autos und dem Zollkonflikt mit den USA konfrontiert. Dennoch gibt es auch positive Signale.

Laut Spiegel ist die EU mittlerweile zum Nettoexporteur vollelektrischer Fahrzeuge aufgestiegen und weltweit der zweitgrößte Produzent von Elektroautos. Eine Entwicklung, die zeigt, dass die europäische Autoindustrie den Wandel trotz aller Herausforderungen vorantreibt.

Seite 1 / 2
Nächste Seite