Business & Beyond Amthor wird zum Monster-Hunter

Amthor wird zum Monster-Hunter

Der Staatsekretär mit dem Jagdschein tritt auf bei der Schlussveranstaltung der Business Punk und FOCUS online Bürokratieabbauserie „Das kann weg“. Er verspricht: Ab jetzt macht er persönlich Jagd auf Bürokratiemonster und wird uns über seine Trophäen berichten.

Deutschland – Land der 1000 Formulare – jeder Unternehmer hierzulande weiß: Wer was bewegen will, muss erstmal Aktenordner stemmen. Vorschriften, Meldepflichten, Regeln über Regeln. Klingt nach Stillstand, nicht nach Fortschritt. Genau deshalb haben Business Punk, Focus Online und die Stiftung Familienunternehmen und Politik zum Abrechnungsabend am Pariser Platz in Berlin. Motto: „Das kann weg.“ Der Abend in Berlin war der Abschluss unserer Serie „BürokratieFREItag“. Ein halbes Jahr haben Business Punk und Focus Online immer freitags die überflüssigsten Vorschriften in der deutschen Regelwut aufgespießt. Vom Trittleiterbeauftragten bis zum gemessenen Anpressdruck für Putzlappen in Zahnarztpraxen. Neben dem Journalisten Reinhard Schlieker hatte die ehemalige Chefin des Normenkontrollrats Baden-Württemberg Gisela Meister-Scheufelen für fachkundige Inhalte gesorgt.

Die gemeinsame Serie ist ein Rundumschlag gegen die deutsche Bürokratie-Fetischliebe. Ziel: weg mit dem unnötigen Papierkrieg, her mit Freiraum für Macherinnen und Macher. David Deißner, Geschäftsführer der Stiftung, brachte es beim Abschlussabend auf den Punkt: Gemeinsam mit Focus online und Business Punk habe die Stiftung rund 80 Maßnahmen identifiziert, „mit denen sich Millionen einsparen ließen“. Doch die eigentliche Herausforderung beginne jetzt: „Die Veränderungen werden nicht jedem gefallen – aber ohne Mut zur Vereinfachung geht es nicht.“

Oliver Stock, Chefredakteur von Business Punk machte klar: Das Thema knallt. „Wir wollen den Staub vom Kronleuchter pusten und Unternehmern wieder Lust auf Deutschland machen.“ Die Resonanz auf die Beiträge? So groß wie nie. Heißt: Hier ist ein Nerv getroffen.

Bürokratiefreitag
Bürokratiefreitag

Auch Gisela Meister-Scheufelen nahm kein Blatt vor den Mund: „Die Low-hanging Fruits sind weg. Jetzt geht’s ans Eingemachte.“ Übersetzt: Flickschusterei reicht nicht mehr – das System muss neu gedacht werden. Ihr Punkt: Bürokratie ist kein Unfall, sondern Symptom eines Staates, der seinen Bürgern misstraut. „Man kann nicht jedes Risiko absichern. Wir brauchen wieder mehr Eigenverantwortung.“ Gleichzeitig warnte sie vor dem Totalabriss. Ganz ohne Regeln drohen Korruption und Chaos. Aber das Maß ist verloren – der Staat muss loslassen lernen.

Von der politischen Bühne meldete sich Philipp Amthor (CDU) zu Wort, Staatssekretär im Digitalministerium. Er verspricht Tempo: „Wir müssen das Vertrauen in die Handlungsfähigkeit des Staates zurückgewinnen.“ Klingt groß – konkret soll das heißen: Unternehmen in 24 Stunden gründen können, Kfz-Zulassung komplett digital, und der „Einmal-reicht“-Grundsatz für Daten. Bürokratie als Netflix-Account – einmal anmelden, nie wieder Passwortterror. Das Kabinett hat auf seiner jüngsten Klausurtagung entsprechende Beschlüsse gefasst.

Philipp Amthor / Bürokratiefreitag
Bürokratiefreitag

Und Amthor will liefern: Regelmäßig will er in FOCUS online und Business Punk erzählen, welches Bürokratiemonster zuletzt erlegt wurde. Klingt fast wie „Monster Hunter“ – nur in Berlin und Brüssel. Apropos Brüssel: Dort liegt ein dicker Teil des Problems. 70 bis 80 Prozent der Bürokratie stammen aus EU-Recht. Amthor trocken: „Wenn wir in Brüssel über weniger Bürokratie reden, sagen sie dort: Wir brauchen bessere Regulierung.“ Klingt nach: anderer Planet, andere Logik.

Fazit: Der Wille zum Bürokratieabbau ist da. Jetzt muss er sich nur noch durch die Schlangengrube der Verwaltung fressen. Mit „Das kann weg“ wird Business Punk weiter den Finger in die Wunde legen – und zeigen, was wegmuss, damit Unternehmertum in Deutschland wieder Spaß macht.