Business & Beyond Bitcoin, Barrel, Börse: Wer im Nahostkonflikt gewinnt – und wer verliert

Bitcoin, Barrel, Börse: Wer im Nahostkonflikt gewinnt – und wer verliert

Profiteure und Verlierer der Krise

Ein großer Gewinner steigender Ölpreise wäre ausgerechnet Russland. Trotz westlicher Sanktionen exportiert das Land weiterhin erhebliche Mengen Öl – höhere Preise würden direkt Putins Kriegskasse füllen.

Für Verbraucher und Unternehmen in Deutschland hätte ein Ölpreisschock dagegen schmerzhafte Konsequenzen. Nach zwei Rezessionsjahren würden steigende Energiekosten die wirtschaftliche Erholung weiter erschweren. Besonders betroffen wären die 17 Prozent der deutschen Haushalte, die noch mit Ölheizungen heizen, sowie die Mobilität durch höhere Spritpreise.

Die deutsche Wirtschaft hat den Energiepreisschock nach dem russischen Angriff auf die Ukraine noch nicht verkraftet. Von den Energieimporten im Wert von 83 Milliarden Euro im Jahr 2023 entfielen nach Angaben des Öko-Instituts 49 Milliarden auf Öl – eine anhaltende Abhängigkeit, die das Land verwundbar macht.

Krise als Chance für die Energiewende?

Ob steigende Ölpreise automatisch den Umstieg auf erneuerbare Energien beschleunigen würden, ist fraglich. „Es braucht einen politischen Rahmen, der darauf abzielt, den Umstieg auf klimafreundliche Alternativen attraktiv zu machen“, betont Philipp Godron von Agora Energiewende in der „taz“.

Dänemark zeigt, wie es gehen kann: Nach der Ölkrise 1973 stellte das Land konsequent seine Energieversorgung um. Bereits 1979 verpflichtete es Kommunen zu einer Wärmeplanung – ein Schritt, den Deutschland erst Jahrzehnte später vollzog. Seit 2013 sind in Dänemark Öl- und Gasheizungen in Neubauten verboten, während Fernwärme, oft genossenschaftlich organisiert, eine zentrale Rolle spielt.

Ausblick

Die nächsten Wochen werden entscheidend für die Entwicklung der Märkte sein. Sollte der Iran tatsächlich die Straße von Hormus blockieren, droht ein Preisschock mit globalen Auswirkungen. Gleichzeitig könnte die Krise als Katalysator für den beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien wirken – ähnlich wie die Ölkrisen der 1970er Jahre tiefgreifende energiepolitische Veränderungen auslösten.

Für Anleger bedeutet dies: Diversifikation wird wichtiger denn je. Die Volatilität an den Märkten dürfte anhalten, solange keine diplomatische Lösung in Sicht ist. Der Bitcoin könnte dabei seine Rolle als digitales Gold in Krisenzeiten weiter festigen – vorausgesetzt, er übersteht die nächsten Eskalationsstufen mit ähnlicher Resilienz wie bisher.

Quellen: Faz, Welt, Taz, boerse.de

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