Business & Beyond Comeback nach Krise: Trigema-Legende Grupp kehrt ins Büro zurück

Comeback nach Krise: Trigema-Legende Grupp kehrt ins Büro zurück

Mittelstands-Ikone mit Kultfaktor

Grupp senior prägte den deutschen Mittelstand wie kaum ein anderer. Seine TV-Spots mit dem Schimpansen im Nachrichtensprecher-Look machten Trigema bundesweit bekannt. Sein Versprechen, ausschließlich in Deutschland zu produzieren, wurde zum Markenzeichen des schwäbischen Textilherstellers.

Dass der Unternehmer nun nach seiner Krise schrittweise zurückkehrt, zeigt seine tiefe Verbundenheit mit dem Lebenswerk. Laut „Focus“ soll er bereits seit drei Wochen wieder in seinem Zuhause sein. Die Rückkehr ins Büro markiert einen weiteren Schritt in seinem Genesungsprozess.

Business Punk Check

Die Grupp-Story zeigt schonungslos, was in der Wirtschaftswelt oft verdrängt wird: Auch erfolgreiche Unternehmer kämpfen mit psychischen Krisen – besonders beim Loslassen des Lebenswerks. Der Übergang vom Patriarch zum Berater ist für viele Mittelständler ein brutaler Cut. Während Konzerne professionelle Nachfolgestrukturen etablieren, bleibt der Mittelstand oft in familiären Dynamiken gefangen. Grupps offener Umgang mit seiner Depression könnte jedoch zum Wendepunkt werden.

Statt toxischer Härte demonstriert er echte Leadership-Qualität durch Verletzlichkeit. Für den deutschen Mittelstand liegt hier eine Chance: Die Enttabuisierung psychischer Gesundheit könnte zum Wettbewerbsvorteil werden – in Zeiten, wo der Kampf um Talente auch über Unternehmenskultur entschieden wird. Familienunternehmen müssen jetzt Nachfolge neu denken: nicht als abrupten Machtwechsel, sondern als fließenden Prozess mit psychologischer Begleitung.

Häufig gestellte Fragen

  • Wie können Familienunternehmen Nachfolgeprozesse psychologisch besser gestalten?
    Erfolgreiche Übergaben brauchen klare Zeitpläne mit definierten Verantwortungsbereichen und gleichzeitig emotionale Begleitung für den scheidenden Gründer. Externe Coaches und strukturierte Übergangsphasen von 2-3 Jahren haben sich bewährt, um beiden Generationen Sicherheit zu geben.
  • Welche Maßnahmen sollten Mittelständler für die psychische Gesundheit ihrer Führungskräfte etablieren?
    Mittelständische Unternehmen sollten präventive Angebote wie regelmäßige Gesundheits-Checks, vertrauliche Coaching-Programme und Auszeiten für Führungskräfte implementieren. Besonders in Übergangsphasen sind klare Kommunikationsstrukturen und psychologische Unterstützung entscheidend.
  • Wie wirkt sich der offene Umgang mit psychischen Erkrankungen auf die Unternehmenskultur aus?
    Wenn Führungspersönlichkeiten wie Grupp offen über psychische Herausforderungen sprechen, senkt dies Hemmschwellen auf allen Ebenen. Unternehmen berichten von 30% weniger krankheitsbedingten Ausfällen und höherer Mitarbeiterbindung, wenn psychische Gesundheit enttabuisiert wird.
  • Welche wirtschaftspolitischen Maßnahmen könnten Familienunternehmen in Übergangsphasen unterstützen?
    Steuerliche Erleichterungen für gleitende Übergabeprozesse, Förderprogramme für psychologische Begleitung und spezialisierte Beratungsangebote der IHKs könnten den Mittelstand stärken. Besonders wichtig: Die Anerkennung psychischer Gesundheit als wirtschaftspolitischer Faktor in der Nachfolgeplanung.

Quellen: „Focus“, „Bild“, „Bunte“

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