Business & Beyond Die wertvollsten Marken 2025: Apple regiert, aber TikTok verändert das Spiel

Die wertvollsten Marken 2025: Apple regiert, aber TikTok verändert das Spiel

Die Technologiebranche dominiert das „Brand Finance Global 500“-Ranking mit Apple an der Spitze. Trotz Verlusten im „Best Global Brands“-Report bleibt der Tech-Gigant unangefochten. Deutsche Marken mischen in den Top 25 mit.

Die wertvollsten Marken der Welt kommen aus dem Silicon Valley. Apple thront mit einem Markenwert von 574,5 Milliarden US-Dollar an der Spitze des aktuellen „Brand Finance Global 500“-Rankings. Der iPhone-Hersteller konnte seinen Markenwert laut „Horizont.net“ um satte 11 Prozent steigern – und das trotz eines Verlusts von 4 Prozentpunkten im parallel veröffentlichten „Best Global Brands“-Ranking der Markenberatung Interbrand.

Tech-Dominanz in den Top 5

Die Technologiebranche dominiert das Ranking mit vier von fünf Spitzenpositionen. Microsoft folgt mit 461,1 Milliarden Dollar auf Platz zwei und verzeichnet einen beeindruckenden Wertzuwachs von 35 Prozent.

Google sichert sich mit 413 Milliarden Dollar und einem Plus von 24 Prozent den dritten Rang, wie „Absatzwirtschaft“ berichtet. Amazon komplettiert das Tech-Quartett mit 356,4 Milliarden Dollar (plus 15 Prozent). Einziger Nicht-Tech-Konzern in den Top 5 ist Walmart mit 137,2 Milliarden Dollar, der allerdings mit 42 Prozent den stärksten prozentualen Zuwachs in dieser Gruppe verzeichnet.

Deutsche Marken mit starker Präsenz

Deutschland positioniert drei Marken unter den Top 25 des globalen Rankings. Die Deutsche Telekom führt das deutsche Trio an und erreicht mit ihrem höchsten Markenwert in 30-jähriger Unternehmensgeschichte den 11.

Sie bleibt damit das wertvollste Telekommunikationsunternehmen weltweit. Mercedes-Benz (Platz 23) und die Allianz Group (Platz 25) komplettieren das deutsche Spitzentrio. Insgesamt schaffen es 27 deutsche Marken unter die 500 wertvollsten Brands der Welt, wie das „Handelsblatt“ dokumentiert.

Aufsteiger und Wachstumschampions

Besonders bemerkenswert ist die Entwicklung von TikTok/Douyin. Die Social-Media-Plattform wird von Brand Finance erst seit 2022 bewertet, gehört aber mit einem Markenwert von 105,8 Milliarden Dollar bereits zu den größten Aufsteigern.

Laut „Horizont.net“ legte TikTok seit 2022 um 59 Milliarden Dollar zu – ein Wachstum von 79 Prozent. Auch Technologieunternehmen wie NVIDIA (87,9 Milliarden Dollar) und AMD (11 Milliarden Dollar) verzeichnen signifikantes Wachstum. Der absolute Wachstumschampion ist jedoch die Telekommunikationsmarke e&, die ihren Markenwert laut „Absatzwirtschaft“ verachtfacht hat.

Markenstärke jenseits des reinen Werts

Während Apple beim Markenwert dominiert, führt WeChat beim Brand Strength Index. Mit einem Wert von 95,2 von 100 möglichen Punkten gilt die chinesische Super-App als stärkste Marke weltweit – ein Indikator, der über den reinen monetären Wert hinausgeht und die Wahrnehmung und Loyalität der Nutzer misst.

Der Gesamtwert der 100 global wertvollsten Marken beläuft sich auf 3,6 Billionen US-Dollar – ein Plus von 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Diese Entwicklung unterstreicht die wachsende Bedeutung starker Marken in einem zunehmend digitalisierten globalen Wirtschaftsumfeld.

Business Punk Check

Der Markenwert-Hype verdeckt die eigentliche Revolution: Nicht die Tech-Giganten, sondern Marken wie TikTok definieren die neue Markenwelt. Während Apple und Co. ihre Werte durch massive Marketingbudgets pushen, schafft TikTok in nur zwei Jahren, wofür andere Jahrzehnte brauchten. Das Erfolgsrezept? Konsequente Nutzerzentrierung statt Produkt-Fetischismus. Die wahre Währung ist nicht mehr der Markenwert, sondern die Fähigkeit, Kultur zu prägen.

Unternehmen, die ihre Marke als Vermögenswert statt als Beziehungskapital betrachten, werden langfristig verlieren. Für Markenstrategen bedeutet das: Weg vom reinen Wertsteigerungsdenken, hin zu kultureller Relevanz und Community-Building. Die nächste Markenrevolution kommt nicht aus dem Silicon Valley, sondern aus der Generation, die Tech-Produkte nicht mehr bewundert, sondern selbstverständlich nutzt.

Häufig gestellte Fragen

  • Warum dominieren Tech-Unternehmen die Markenwert-Rankings?
    Tech-Marken schaffen es, gleichzeitig Produkt und Lifestyle zu sein. Sie kombinieren Alltagsrelevanz mit emotionaler Bindung und schaffen so Ökosysteme, die Kunden dauerhaft binden. Anders als klassische Konsumgüter sind sie täglich im Einsatz und prägen aktiv den Alltag ihrer Nutzer.
  • Ist TikToks rasantes Wachstum nachhaltig oder nur ein Hype?
    TikToks Wachstum basiert auf drei nachhaltigen Faktoren: algorithmische Content-Personalisierung, niedrigschwellige Kreativität und globale kulturelle Relevanz. Entscheidend für die Zukunft wird sein, ob die Plattform ihre Monetarisierungsstrategie verfeinern kann, ohne die Nutzererfahrung zu beeinträchtigen. Regulatorische Hürden bleiben das größte Risiko.
  • Welche Strategien brauchen deutsche Marken, um international wettbewerbsfähig zu bleiben?
    Deutsche Marken müssen ihre traditionellen Stärken (Qualität, Zuverlässigkeit) mit digitaler Innovation verbinden. Die Deutsche Telekom zeigt, wie der Spagat zwischen Infrastrukturanbieter und Digitalmarke gelingen kann. Entscheidend ist die Kombination aus technologischer Kompetenz und emotionaler Markenführung – ohne dabei die eigene Identität zu verwässern.
  • Wie relevant sind Markenwert-Rankings für tatsächlichen Geschäftserfolg?
    Markenwert-Rankings sind Indikatoren, keine Erfolgsgaranten. Sie messen vergangene Leistung, nicht zukünftiges Potenzial. Für Unternehmen ist die Fähigkeit, kulturelle Trends zu setzen und Kundenbedürfnisse zu antizipieren, wichtiger als die reine Wertsteigerung. Die wertvollsten Marken von morgen werden nicht durch Marketingbudgets, sondern durch kulturelle Relevanz definiert.
  • Welche Faktoren werden den Markenwert in den nächsten fünf Jahren am stärksten beeinflussen?
    Drei Faktoren werden entscheidend sein: Erstens, die Fähigkeit, KI sinnvoll in Produkte und Kundenerlebnisse zu integrieren. Zweitens, authentisches Engagement für Nachhaltigkeit jenseits von Greenwashing. Drittens, die Schaffung von Community-Ökosystemen, die über reine Transaktionen hinausgehen. Marken, die hier führend sind, werden überproportional wachsen.

Quellen: „Horizont.net“, „Absatzwirtschaft“, „Handelsblatt“